Sandro Wagner hat einen Einstand nach Maß in der Bundesliga hingelegt – und bleibt dennoch auf dem Boden. Nach dem 3:1-Erfolg des FC Augsburg beim SC Freiburg stellte sich der 36-Jährige nicht in den Vordergrund. „Ich bin nicht der Zampano, der alles machen will. Wir haben uns das als Gruppe einfallen lassen, und die Jungs haben das gut umgesetzt“, erklärte der frühere Assistent von Bundestrainer Julian Nagelsmann.
Der FCA beendete damit eine jahrelange Durststrecke: Zehn Auswärtsspiele in Serie hatten die Augsburger in Freiburg nicht gewonnen, neun davon sogar verloren. Mit einer gnadenlosen Effizienz machte die Wagner-Elf nun Schluss mit dieser Serie. Dimitrios Giannoulis (32.), Chrislain Matsima (42.) und Marius Wolf (45.+2) sorgten schon vor der Pause für klare Verhältnisse, Vincenzo Grifo verkürzte per Handelfmeter (58.).
Wagner selbst wirkte nach dem Schlusspfiff beinahe verlegen: „Wir freuen uns, dass wir mit drei Punkten starten konnten gegen einen Topgegner. Ich weiß gar nicht, was ich großartig sagen soll. Ich bin sehr dankbar, dass ich ein kleiner Teil dieser tollen Liga sein darf.“
Seine Spieler sparten indes nicht mit Lob. „Sandro arbeitet extrem akribisch im Detail und will jeden einzelnen Spieler weiterbringen. Er motiviert uns brutal – und tut uns gut“, schwärmte Torschütze Wolf. Auch Kapitän Jeffrey Gouweleeuw betonte: „Er bringt Feuer in die Mannschaft und achtet darauf, dass wir uns gegenseitig pushen.“
Die nächste Aufgabe wird nicht leichter: Meister Bayern München reist am kommenden Samstag nach Augsburg. Doch auch davor zeigt sich die Mannschaft kämpferisch. „Wir werden gallig sein und alles dagegensetzen“, sagte Wolf. Für Gouweleeuw ist klar: „Gegen die Bayern ist immer alles möglich.“
OZD
OZD-Kommentar
Wagners Start in Augsburg ist nicht nur sportlich ein Befreiungsschlag, sondern auch ein Signal. Der neue Trainer hat es geschafft, eine verunsicherte Mannschaft sofort auf Kurs zu bringen – und das ohne großes Ego, sondern mit Demut und Teamgeist. Genau das unterscheidet ihn von vielen anderen jungen Coaches, die sich oft selbst in Szene setzen wollen. Doch Vorsicht: Freiburg war nur der Anfang. Gegen Bayern wird sich zeigen, ob Wagners Ansatz auch unter maximalem Druck trägt. Augsburg wird nicht dauerhaft mit purer Effizienz gewinnen können, sondern muss taktisch und mental wachsen. Der Druck wird schnell zunehmen, wenn die Resultate ausbleiben – die Bundesliga ist gnadenlos.
Lesermeinungen
„Endlich mal ein Trainer, der nicht nur große Sprüche klopft. Wagner macht Hoffnung.“ Anton
„Freiburg war schwach – gegen Bayern sieht die Welt gleich wieder anders aus.“ cheffe Graet
„Mir gefällt, wie der FCA als Mannschaft auftritt. Vielleicht ist Wagner genau der richtige Mann.“ Anonym
OZD-Extras
1. OZD-Analyse
Fakten
Augsburg gewinnt 3:1 in Freiburg.
Wagner feiert Bundesliga-Debüt als Cheftrainer.
Torschützen: Giannoulis, Matsima, Wolf – Grifo für Freiburg.
Bewertung
a) Wagner wirkt bescheiden, stellt das Team über sich selbst.
b) Spieler loben Detailarbeit und Motivation des Trainers.
c) Augsburg zeigt hohe Effizienz, nutzt Chancen konsequent.
Ausblick
Gegen Bayern wartet sofort die Nagelprobe.
Langfristig wird entscheidend sein, ob Wagners Energie auch in Rückschlägen trägt.
Augsburg muss Konstanz entwickeln, um die Euphorie in Punkte zu verwandeln.
2. OZD-Lernen
Wer ist Sandro Wagner?
Sandro Wagner, geboren 1987 in München, war als Stürmer für Vereine wie Bayern München, Werder Bremen und Hertha BSC aktiv und feierte mit der Nationalmannschaft 2017 den Confed-Cup-Sieg. Nach seinem Karriereende startete er eine Trainerlaufbahn, arbeitete zunächst im Jugendbereich und dann als TV-Experte. Später wurde er Assistent von Bundestrainer Julian Nagelsmann, ehe er 2025 den FC Augsburg übernahm. Wagner gilt als leidenschaftlicher Motivator, der seine Mannschaften mit Emotionalität, Akribie und klarer Ansprache führen will.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.