Die Sehnsucht war riesig – und sie fand ihr Ende: Der Hamburger SV hat nach 2688 Tagen wieder einen Bundesliga-Sieg gefeiert. Mit einem hart erkämpften 2:1 (1:0) gegen den 1. FC Heidenheim beendete der Traditionsklub seine Durststrecke und durfte im Volksparkstadion endlich wieder erstklassigen Jubel erleben.
Vor 57.000 Zuschauern war es Youngster Luka Vuskovic, der mit seinem Treffer in der 42. Minute die Fans erlöste. Rayan Philippe legte nach einer Stunde mit dem 2:0 nach und stellte die Weichen endgültig auf Sieg. Bundesliga-Debütant Adam Kölle konnte in der Nachspielzeit zwar noch verkürzen (90.+3), doch am Ende blieb der erste HSV-Dreier seit der Rückkehr ins Oberhaus bestehen.
Dabei sah es lange nicht nach einem Hamburger Feiertag aus. Heidenheim hatte in der Anfangsphase zahlreiche Chancen, doch Keeper Daniel Heuer Fernandes hielt seine Mannschaft mit spektakulären Paraden im Spiel. Erst nach und nach kam der HSV ins Rollen, ehe Vuskovic nach einem Freistoß eiskalt zur Stelle war.
Auch nach der Pause blieb Heidenheim gefährlich, scheiterte aber immer wieder am überragenden HSV-Torhüter. Erst Philippe brachte mit seinem 2:0 die ersehnte Sicherheit zurück. Mit nun vier Punkten kann der HSV durchschnaufen – Heidenheim dagegen bleibt punktlos am Tabellenende und wird die vergebenen Möglichkeiten bitter bereuen.
OZD
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OZD-Kommentar
Für den HSV ist dieser Sieg mehr als nur ein Dreier – es ist ein
Befreiungsschlag nach Jahren des Zweifels. Die Mannschaft zeigte Moral,
Nervenstärke und hatte endlich wieder das Glück auf ihrer Seite. Vor
allem Heuer Fernandes verdiente sich mit seinen Glanzparaden einen Platz
in den Schlagzeilen. Doch bei aller Euphorie: Hamburg bleibt fragil, zu
viele Lücken in der Defensive offenbarten sich auch diesmal. Gegen
stärkere Gegner könnte das schnell wieder bestraft werden. Heidenheim
hingegen steht vor einer schweren Saison – ohne Effizienz vor dem Tor
droht der Abstiegskampf von Beginn an.
OZD-Analyse
HSVs Schlüsselfaktoren
– Vuskovic als Erlöser
– Philippe mit wichtigem Treffer zur Vorentscheidung
– Heuer Fernandes als überragender Rückhalt
Heidenheims Probleme
– Effizienz vor dem Tor mangelhaft
– Defensive bei Standards anfällig
– Mutiger Auftritt, aber ohne Ertrag
Bedeutung des Sieges
– Ende einer 2688-Tage-Durststrecke
– Psychologischer Befreiungsschlag für Team und Fans
– Erster Schritt, um in der Bundesliga wirklich anzukommen
Mini-Infobox: HSV-Bilanz
Letzter Bundesliga-Sieg: 6. Mai 2017 (2:1 gegen Wolfsburg)
Tage ohne Bundesliga-Sieg: 2688
Zuschauer gegen Heidenheim: 57.000 (ausverkauft)
Torschützen: Vuskovic (42.), Philippe (59.) – Kölle (90.+3)
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.