Der Lufthansa-Konzern hat im dritten Quartal 2025 einen deutlichen Gewinnrückgang verzeichnet. Mit 966 Millionen Euro lag der Konzerngewinn rund zwölf Prozent unter dem Vorjahreswert. Hauptgründe sind der starke Konkurrenzdruck in Europa und die rückläufige Nachfrage auf dem Nordamerika-Markt.
Die Lufthansa-Gruppe, zu der unter anderem Austrian, Swiss, Eurowings, Brussels und Ita Airways gehören, meldete trotz des Gewinnrückgangs einen Umsatzanstieg um vier Prozent auf 11,2 Milliarden Euro. Die Passagierzahlen stiegen auf 42 Millionen, nach 40 Millionen im Vorjahresquartal.
Zur Stabilisierung der Rentabilität setzt der Konzern auf ein umfangreiches Sparprogramm: Bis 2030 sollen rund 4000 Stellen abgebaut werden, vor allem in Deutschland. Konzernchef Carsten Spohr betonte, dass intensiv am „Turnaround des Kerngeschäfts und der Effizienz der Airlines“ gearbeitet werde. Gleichzeitig äußerte er Sorge, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland zunehmend weniger von den Erfolgen des Konzerns profitiere, unter anderem durch die Halbierung der innerdeutschen Flüge seit 2019 aufgrund gestiegener regulatorischer Kosten.
Die Luftfahrtbranche fordert daher eine Senkung von Steuern und Gebühren. Laut einer Untersuchung der Umweltorganisation Transport & Environment liegt der Rückgang der Inlandsflüge jedoch weniger an Standortkosten, sondern an einem Rückgang der Geschäftsreisen nach der Corona-Pandemie und an strategischen Entscheidungen der Lufthansa, die ihr Angebot im Inland begrenze, um die Profitabilität zu sichern.
Kommentar:
Die Ergebnisse verdeutlichen die Herausforderungen für europäische Airlines: Höhere Kosten, verändertes Reiseverhalten und Konkurrenzdruck drücken auf die Gewinne. Lufthansa reagiert mit Sparmaßnahmen und einer effizienz-getriebenen Strategie, doch die Balance zwischen Profitabilität und Marktanteilen in Deutschland bleibt heikel. Besonders der Rückgang der Inlandsflüge zeigt, dass strategische Entscheidungen des Konzerns direkt den Wettbewerb und die Kunden betreffen.
OZD
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