Darmstadt 98 hat im Aufstiegsrennen ein wichtiges Zeichen gesetzt und den Sprung auf den Relegationsplatz zurückerobert. Die Mannschaft von Florian Kohfeldt gewann am Samstagabend ein wildes, intensives und phasenweise chaotisches Spiel gegen den Karlsruher SC mit 3:2 (1:1). Während Darmstadt vor heimischem Publikum ungeschlagen bleibt, stürzt der KSC nach der vierten Niederlage in Serie immer tiefer in die Krise.
Es war die Partie des Matej Maglica: Der Verteidiger, der die Lilien in der 38. Minute mit einem unglücklichen Eigentor in Rückstand brachte, wurde im zweiten Durchgang zum Matchwinner. Doch zunächst rettete Marco Richter sein Team in der Nachspielzeit der ersten Hälfte mit einem starken Freistoßtreffer.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. Isac Lidberg traf nur Sekunden nach Wiederanpfiff zu seinem elften Saisontor und drehte das Spiel. Zwar brachte Fabian Schleusener den KSC in der 60. Minute noch einmal heran, doch nur drei Minuten später korrigierte Maglica sein Malheur und köpfte Darmstadt endgültig zum Sieg.
„Wir geraten unglücklich in Rückstand durch ein Eigentor von mir, das passiert“, sagte Maglica bei Sky. „Aber wir glauben, dass wir jedes Spiel, egal wie es beginnt, gewinnen können.“
Darmstadt steht nun bei 29 Punkten – doch die Konkurrenz schläft nicht. Hertha BSC könnte am Sonntag noch vorbeiziehen.
OZD
OZD-Kommentar: „Das Spiel der zwei Gesichter“Wie viel Psychologie in Fußball steckt, hat dieses Spiel schonungslos offenbart. Darmstadt taumelt, fällt sogar – und steht am Ende doch wieder auf. Die Mannschaft von Florian Kohfeldt gewinnt ein Spiel, das sie ebenso hätte verlieren können. Und der Abend von Matej Maglica ist sinnbildlich: erst der Schock, dann die Reaktion, schließlich der Triumph. Genau solche Spieler brauchst du im Aufstiegskampf.
Doch Vorsicht: So reif Darmstadt in den entscheidenden Momenten wirkte, so fragil bleibt die gesamte Statik. Der KSC hat trotz Krise genügend Chancen gehabt, um dieses Spiel an sich zu reißen. Dass Karlsruhe mittlerweile viermal in Folge verliert, wirkt weniger wie Pech – und mehr wie ein alarmierendes Muster.
Für Darmstadt war es ein Big Point. Für Karlsruhe könnte es der Beginn einer ungemütlichen Adventszeit werden.

Darmstadt bleibt zuhause ungeschlagen
Maglica: Eigentor & Siegtreffer in einem Spiel
Lidberg erzielt sein 11. Saisontor
Karlsruhe mit der vierten Niederlage in Folge
Darmstadt springt zurück auf Platz 3
OZD-Analyse1. Darmstadts mentale Stärke als Schlüssel
– a) Reaktion auf das Eigentor zeigt gewachsenen Teamcharakter –
– b) Kohfeldts Stabilisierung nach Saisonstart trägt sichtbar Früchte –
– c) Heimserie von zehn ungeschlagenen Spielen steht wie ein Fundament –
2. Karlsruhes Krise verschärft sich
– a) Defensive zu anfällig in entscheidenden Momenten –
– b) Offensiv gute Ansätze, aber zu wenig Konsequenz –
– c) Druck auf Trainerteam steigt massiv –
3. Bedeutung für den Aufstiegskampf
– a) Darmstadt setzt ein Signal an Hertha und Paderborn –
– b) Konkurrenzsituation bleibt eng, jedes Spiel wird richtungsweisend –
– c) direkte Duelle nach der Winterpause könnten Vorentscheidung bringen –

Wer ist Matej Maglica?
Matej Maglica ist ein kroatischer Innenverteidiger von Darmstadt 98. Der
robuste Abwehrspieler ist bekannt für seine Zweikampfstärke und
Kopfballgefahr – beides zeigte er gegen den KSC in besonders extremer
Form.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
Was ist das Böllenfalltor?
Das Stadion am Böllenfalltor ist die Heimspielstätte von Darmstadt 98
und zählt zu den stimmungsvollsten Arenen im deutschen Profifußball. Es
gilt als Festung der Lilien, besonders in dieser Saison.
Extra: Maglicas Doppelrolle – vom Unglücksraben zum Helden
Nur wenige Spieler schreiben innerhalb von 90 Minuten ihre eigene
sportliche Erlösungsgeschichte. Maglicas Eigentor und sein späterer
Siegtreffer könnten in Darmstadt als eines der Schlüsselkapitel dieser
Saison in Erinnerung bleiben.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.