Ein bedeutender Moment für die internationale Raumfahrt und Deutschland: Am Donnerstag starten mit der Mission NS-37 erstmals zwei deutsche Raumfahrtingenieure gemeinsam an Bord einer Rakete des Raumfahrtunternehmens Blue Origin, das von Amazon-Gründer Jeff Bezos ins Leben gerufen wurde. Der suborbitale Flug hebt um 8.30 Uhr Ortszeit (15.30 Uhr MEZ) vom Weltraumbahnhof Van Horn im US-Bundesstaat Texas mit einer New-Shepard-Rakete ab.
Deutsche Expertise an Bord einer Blue-Origin-Mission
Teil der sechsköpfigen Crew sind Michaela Benthaus und Hans Königsmann, zwei ausgewiesene Experten der internationalen Raumfahrt:
Michaela Benthaus, Raumfahrtingenieurin bei der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA), schreibt Geschichte: Sie ist nach Angaben von Blue Origin die erste im Rollstuhl sitzende Person, die einen Raumflug absolviert. Ihr Einsatz gilt als starkes Signal für Inklusion, Diversität und Barrierefreiheit in der Raumfahrt.
Hans Königsmann war viele Jahre in leitender Funktion beim US-Raumfahrtunternehmen SpaceX von Elon Musk tätig und bringt umfassende Erfahrung aus der kommerziellen Raumfahrt mit.
Kurzzeitiger Flug über die Kármán-Linie
Während des Flugs wird die Crew kurzzeitig die Kármán-Linie überqueren – jene international anerkannte Grenze zum Weltraum, die in etwa 100 Kilometer über dem Meeresspiegel liegt. Die Passagiere erleben dabei einige Minuten Schwerelosigkeit sowie einen einzigartigen Blick auf die Erde.
Positive Signalwirkung für Raumfahrt und Gesellschaft
Die Mission NS-37 steht nicht nur für technologische Exzellenz, sondern auch für gesellschaftlichen Fortschritt. Der Flug unterstreicht:
die zunehmende Bedeutung kommerzieller Raumfahrtunternehmen wie Blue Origin,
die starke Rolle deutscher Ingenieurskunst in internationalen Raumfahrtprojekten,
und den Abbau von Barrieren im Zugang zum Weltraum.
Mit diesem Start setzt Blue Origin ein klares Zeichen: Raumfahrt ist nicht nur eine Frage von Technik, sondern auch von Vision, Offenheit und internationaler Zusammenarbeit.
OZD
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Bild: AFP