Der Negativpreis Goldener Windbeutel der 
Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat beim Bio-Hersteller 
Zwergenwiese Wirkung gezeigt: Das Unternehmen, dessen Tomatensauce im 
Dezember von den Verbraucherschützern beanstandet wurde, will nun den 
Zuckergehalt seiner an Kinder gerichteten Lebensmittel deutlich 
reduzieren, wie Foodwatch am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur 
AFP erklärte. 
Zwergenwiese habe angekündigt, dass die Kinder-Tomatensauce künftig 43 Prozent weniger Zucker enthalte und damit den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für an Kinder gerichtete Lebensmittel entspreche.
Auch für ein Kinder-Ketchup und einen Kinder-Brotaufstrich wolle Zwergenwiese die Rezepturen entsprechend der WHO-Empfehlungen anpassen. Als erster Hersteller überhaupt hatte Zwergenwiese den Negativpreis Goldener Windbeutel angenommen und eine Überprüfung aller Kinderlebensmittel angekündigt. Über den Preise hatten 70.000 Nutzer im Internet abgestimmt.
Foodwatch begrüßte den Schritt. Zugleich forderte die Verbraucherorganisation Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) dazu auf, im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft auf bessere Kennzeichnungsregeln zu drängen. "Angeblich kindgerechte Zuckerbomben, Naturprodukte mit Zusatzstoffen, Hühnersuppe ohne Hühnerfleisch - irreführende Werbung lauert leider überall, und die Bundesregierung schaut seit Jahren tatenlos zu. Damit muss Schluss sein", erklärte Manuel Wiemann von Foodwatch.
muk/jm
© Agence France-Presse
 
            