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Sanktionen gegen die Medien "Voice of Europe" "Ria Nowosti" "Iswestija" und "Rossiskaja Gaseta"

"Russische Propaganda": EU einigt sich auf Sanktionen gegen "Voice of Europe"

Russland  |  Propaganda

"Russische Propaganda": EU einigt sich auf Sanktionen gegen "Voice of Europe"

Die Europäische Union hat kürzlich eine entschlossene Maßnahme gegen die Verbreitung russischer Propaganda ergriffen, indem sie sich auf Sanktionen gegen mehrere russische Medieninstitutionen einigte. 

Unter den Betroffenen befindet sich das in Tschechien ansässige Internetportal "Voice of Europe", neben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti und den Zeitungen "Iswestija" und "Rossiskaja Gaseta"

All diese Medien stehen im Verdacht, im Kontext des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gezielt Fehlinformationen zu verbreiten.

Zusätzlich sind Berichte aufgetaucht, laut denen über "Voice of Europe" Geldflüsse an europäische Politiker, einschließlich zweier AfD-Kandidaten für die Europawahl, Markus Krah und Petr Bystron, geflossen sein sollen. Beide Politiker haben die Annahme russischer Gelder vehement bestritten, doch die Justiz hat Ermittlungen aufgenommen.

Diese neuen Sanktionen, die voraussichtlich noch vor den anstehenden Europawahlen am 9. Juni in Kraft treten sollen, fügen sich in eine Serie von Maßnahmen ein, die darauf abzielen, die Reichweite russischer Medien in der EU zu beschneiden. Bereits seit Beginn des Konflikts wurden etwa ein Dutzend russischer oder pro-russischer Medien in der EU verboten, darunter auch die Webseite von Russia Today (RT) in Deutschland.

Während der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell kürzlich weitere Sanktionen vorschlug, darunter auch Strafmaßnahmen gegen russisches Flüssiggas, fehlt es hier noch an einem Konsens unter den Mitgliedstaaten. Insbesondere Ungarn, dessen Regierungschef Viktor Orban als Vertrauter Putins gilt und das weiterhin russisches Erdgas bezieht, lehnt Energie-Sanktionen als "schädlich" ab.

OZD.news

Kritischer Kommentar:

Die Maßnahmen der EU gegen russische Medien und die damit verbundenen Propagandainstrumente sind ein bedeutender Schritt in der Bekämpfung von Desinformation. Allerdings werfen sie auch Fragen hinsichtlich der Balance zwischen notwendiger politischer Kontrolle und der Freiheit der Medien auf. Zudem illustriert die Debatte um Energie-Sanktionen die Herausforderungen und Spaltungen innerhalb der EU, insbesondere die schwierige Position Ungarns, das wirtschaftliche Interessen und politische Loyalitäten jonglieren muss. 

Die Einheit und Entschlossenheit der EU in ihrer Außenpolitik wird durch solche internen Differenzen auf die Probe gestellt, was ihre Position gegenüber Russland schwächen könnte. Diese Vorgänge demonstrieren die komplexen und oft widersprüchlichen Aspekte der internationalen Politik, wo wirtschaftliche Abhängigkeiten und ideologische Richtlinien hart aufeinanderprallen.



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Was ist Desinformation?

Desinformation bezeichnet die absichtliche Verbreitung von falschen oder irreführenden Informationen, um die öffentliche Meinung zu manipulieren, Meinungen zu formen, politische Gegner zu diskreditieren, Verwirrung zu stiften oder bestimmte Ziele zu erreichen. Desinformation unterscheidet sich von Fehlinformation dadurch, dass sie bewusst und mit dem Ziel der Täuschung eingesetzt wird. Fehlinformationen hingegen werden ohne die Absicht zur Täuschung verbreitet und entstehen oft durch Missverständnisse oder Fehler.


Merkmale der Desinformation:

Absichtlichkeit: Desinformation wird absichtlich verwendet, um zu täuschen und zu manipulieren.

Verbreitungswege: Sie kann über traditionelle Medien wie Zeitungen und Fernsehen sowie über soziale Medien und andere Online-Plattformen verbreitet werden.

Ziele: Sie zielt darauf ab, politische Prozesse zu beeinflussen, Konflikte zu schüren, das Vertrauen in Institutionen zu untergraben oder kommerziellen Gewinn zu erzielen.

Methoden: Desinformation kann durch die Erstellung und Verbreitung von gefälschten Nachrichten, das Verzerren von Fakten oder das Aus-dem-Kontext-Ziehen von Informationen erfolgen.

Desinformation kann erhebliche gesellschaftliche und politische Auswirkungen haben, indem sie das öffentliche Verständnis wichtiger Themen verzerrt, die politische und soziale Polarisierung verstärkt und das Vertrauen in demokratische Institutionen und Prozesse untergräbt. Daher ist die Identifikation und Bekämpfung von Desinformation ein wichtiger Bestandteil der Aufrechterhaltung einer informierten und funktionsfähigen Gesellschaft.


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