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Trump-Parade zum Geburtstag: Militärspektakel oder Machtdemonstration auf Steuerzahlerkosten?

Trump will sich selbst und die US-Armee mit einer riesigen Militärparade feiern. Offiziell geht es um das 250-jährige Bestehen der Streitkräfte. Kritiker sehen darin ein persönliches PR-Event mit fragwürdigem Geschichtspathos.

Analyse: Patriotismus als Bühnenbild – und Trump im Mittelpunkt

Eine Parade mit 6600 Soldaten, 150 Militärfahrzeugen, 50 Flugzeugen und historischen Schauspiel-Inszenierungen – was klingt wie eine große nationale Feier, trägt bei genauerem Hinsehen deutliche Züge einer persönlichen Machtdemonstration. Denn dass die geplante Militärshow ausgerechnet auf Donald Trumps 79. Geburtstag fällt, dürfte kaum Zufall sein.

Offiziell geht es um den 250. Jahrestag der US-Armee – ein respektabler Anlass. Doch Trumps bisherige Begeisterung für Militärparaden, seine nachgewiesene Faszination für autoritäre Inszenierungen und das Timing werfen Zweifel an den eigentlichen Motiven auf. Kritiker sprechen bereits von einem kostspieligen Ego-Event, bei dem historische Kriege zu PR-Kulissen verkommen.

Während Trump die USA als ewige Siegermacht stilisiert und neue Feiertage zu "unvergesslichen Siegen" ankündigt, drängt sich die Frage auf, wem diese pompöse Vergangenheitsverklärung dient. Echte politische oder sicherheitspolitische Ziele scheinen jedenfalls in den Hintergrund zu rücken – stattdessen wird Pathos zur Kulisse für Wahlkampf und Selbstdarstellung.

Zudem bleibt unklar, wie die Parade finanziert werden soll. Schon bei Trumps 4.-Juli-Inszenierung 2019 hatte das Pentagon wegen hoher Kosten und Schäden an der städtischen Infrastruktur abgewunken. Auch Washingtons Bürgermeisterin Muriel Bowser warnt erneut vor Millionenkosten für Straßenschäden – insbesondere, falls tatsächlich Panzer aufgefahren werden.

Dass das Weiße Haus die Paradepläne zunächst dementierte, bevor sie nun doch stolz angekündigt werden, passt ins Bild: Planung nach Bauchgefühl, Kommunikation nach Stimmungslage. Dass dabei die militärische Würde zur politischen Requisite wird, scheint zweitrangig.

 OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP