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Selenskyjs „Explosions“-Warnung vor Moskaus Siegesparade – Politisches Beben zwischen Symbolik und Eskalation

Selenskyj warnt vor möglichen „Explosionen“ bei Russlands Siegesparade – Moskau reagiert empört und spricht von Drohungen. Die Spannungen rund um den 9. Mai nehmen politisch wie symbolisch zu.

In einem sensiblen Moment, in dem Russland sich auf den 80. Jahrestag des Weltkriegsendes vorbereitet und internationale Staatsgäste wie Chinas Präsident Xi Jinping erwartet, entfacht die Ukraine mit markigen Worten eine Debatte über Sicherheit, Propaganda und geopolitische Symbolik. Präsident Wolodymyr Selenskyj ließ im Interview mit internationalen Medien durchblicken, dass die Ukraine jede Verantwortung für mögliche Zwischenfälle bei den russischen Gedenkfeiern von sich weist – und legte gleichzeitig nahe, dass Russland selbst solche Vorfälle inszenieren könnte, um die Ukraine zu diskreditieren.

Russlands Außenministerium reagierte empört. Sprecherin Maria Sacharowa sprach von „direkten Drohungen“ gegen Veteranen und Gäste, die am 9. Mai an der Parade teilnehmen. Es ist ein rhetorischer Schlagabtausch, der die Spannungen weiter befeuert – nicht nur im Kriegsgeschehen, sondern auch im politischen Raum.

Selenskyj nutzte die Gelegenheit zudem, um eine von Russland angekündigte dreitägige Waffenruhe als „Theater“ zu verurteilen. Seine Botschaft: Frieden brauche keine symbolischen Pausen, sondern einen echten und umfassenden Waffenstillstand – erst dann sei er bereit zu Gesprächen.

Im Hintergrund formiert sich unterdessen ein geopolitischer Block: China und Russland demonstrieren in ihren Gesprächen strategische Nähe. Beide Regierungen betonen ihre gemeinsame Vision einer multipolaren Weltordnung und kritisieren westlichen „Unilateralismus“. Pekings Rolle wird zunehmend kritisch gesehen – insbesondere im Westen, der China vorwirft, Russland indirekt im Ukraine-Krieg zu unterstützen.

Was bleibt, ist ein tiefer Spalt zwischen historischen Ritualen und gegenwärtiger Realität. Während Moskau sich am 9. Mai als Sieger vergangener Kriege inszeniert, sieht die Ukraine diesen Tag als Bühne für mögliche politische Manipulation. Die Aussage Selenskyjs ist daher weniger als Drohung zu verstehen – sondern als Warnruf vor der wachsenden Vermischung von Kriegspropaganda und globalem Symbolismus.

OZD




Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: AFP