Im australischen Bundesstaat New South Wales haben tagelange Regenfälle zu massiven Überschwemmungen geführt. Besonders betroffen ist die Stadt Taree, wo binnen zweier Tage 415 Liter Regen pro Quadratmeter fielen – mehr als das Vierfache des Monatsdurchschnitts. Flüsse traten über die Ufer, Straßen und Häuser stehen unter Wasser, einige Menschen mussten sich auf Dächer retten.
Die Rettungsdienste sprechen von einer „dynamischen“ Notlage. Über 150 Rettungseinsätze wurden in einer Nacht durchgeführt, oft unter schwierigen Wetterbedingungen. Weitere Regenfälle sind angekündigt. Bis zu 16.000 Menschen könnten von der Außenwelt abgeschnitten bleiben.
Die Ereignisse reihen sich ein in eine zunehmende Serie von Extremwetterlagen in Australien. Nach schweren Bränden in den vergangenen Jahren folgen nun sintflutartige Regenfälle. Experten sehen einen Zusammenhang mit dem Klimawandel, der die Intensität und Häufigkeit solcher Ereignisse verstärkt.
Die Infrastruktur in vielen Regionen ist auf solche Wetterextreme nicht ausgelegt. Die Überforderung der Rettungskräfte – insbesondere bei Luftrettungen – unterstreicht die Dringlichkeit langfristiger Anpassungsstrategien. Auch die Kommunikation in betroffenen Gebieten gerät schnell an ihre Grenzen, wie Hilferufe aus Taree zeigen.
Australien erlebt erneut, wie aus extremem Wetter eine akute Bedrohung für Leib, Leben und Infrastruktur wird. Was heute als Jahrhundertflut gilt, könnte künftig häufiger auftreten. Die Überschwemmungen sind ein dramatischer Hinweis darauf, wie sehr der Klimawandel reale Auswirkungen hat – nicht irgendwann, sondern jetzt.
Katastrophenschutz muss langfristig mit dem Klimaschutz zusammengedacht werden. Anpassung an neue Realitäten ist kein Luxus, sondern überlebensnotwendig. Die Warnung liegt im Wasser.
OZD
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Bild: AFP