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Titelverteidiger im Endspiel – Montpellier schockt Kiel in letzter Sekunde

Die SG Flensburg-Handewitt steht erneut im Finale der European League – nach einem dramatischen Sieg gegen Melsungen. Für den THW Kiel endete das Halbfinale gegen Montpellier mit einem bitteren K.o. in letzter Sekunde.

Finale erreicht, Titelverteidigung in Reichweite: Die SG Flensburg-Handewitt hat beim Final Four der European League in Hamburg große Nervenstärke bewiesen und sich mit einem 35:34-Sieg nach Verlängerung gegen die MT Melsungen ins Endspiel gekämpft. Am Sonntag (18.00 Uhr/Dyn) wartet dort Frankreichs Pokalsieger Montpellier HB – und damit die Chance auf den insgesamt dritten Titel im „kleinen Europapokal“.

In einem hochklassigen deutschen Duell lieferten sich Flensburg und Melsungen einen echten Handball-Krimi. Nach regulärer Spielzeit stand es 28:28, die Verlängerung musste entscheiden – dort setzte sich der Titelverteidiger knapp durch. Beste Werfer für die Norddeutschen waren der Däne Emil Jakobsen mit neun Toren sowie Torhüter Kevin Möller, der mit Weltklasse-Paraden zum Matchwinner avancierte.

Die SG, trainiert von Ales Pajovic, war in der ersten Hälfte mehrfach mit bis zu vier Toren in Führung, konnte Melsungen aber nie abschütteln. Das Team von Coach Roberto García Parrondo zeigte Moral und blieb dran. In der Schlussphase entwickelte sich ein offener Schlagabtausch – mit dem besseren Ende für Flensburg.

Für die MT bleibt damit erneut nur das Nachsehen: Nach dem verlorenen DHB-Pokalfinale gegen Kiel verpasste Melsungen erneut den ersten Titel der Vereinsgeschichte. In der Bundesliga liegt das Team punktgleich mit Spitzenreiter Füchse Berlin auf Rang zwei – der Meistertraum lebt also weiter.

Im zweiten Halbfinale kam es zum internationalen Schockmoment für den THW Kiel. Der deutsche Rekordmeister unterlag Montpellier HB mit 31:32 – und das nach einer Achterbahnfahrt. Nach einem katastrophalen Start und einem 1:6-Rückstand in der achten Minute kämpfte sich der THW zurück. Beim 15:14 kurz vor der Pause schien die Wende geschafft.

Doch nach der Pause entwickelte sich ein offenes Duell auf Augenhöhe. Sekunden vor dem Abpfiff versetzte Hesham Elsayed Moham den Kielern den Todesstoß – Montpellier jubelte, Kiel war geschlagen. Statt Nordderby im Finale heißt es nun: Deutschland gegen Frankreich.

OZD

OZD-Kommentar
Der deutsche Handball wollte ein Heimfinale, bekam aber die Realität europäischer Konkurrenz: Während Flensburg einmal mehr die Nerven behielt, scheiterte Kiel an sich selbst – und an einem französischen Gegner, der cleverer, schneller und am Ende auch mutiger war. Das Ausscheiden des THW ist kein Zufall, sondern Spiegelbild einer Saison, die geprägt ist von Instabilität. Flensburg hingegen zeigt, wie Kontinuität, Mentalität und internationales Format harmonieren können. Das Endspiel gegen Montpellier wird ein echtes Statement-Spiel – und womöglich die letzte Bastion deutschen Erfolgs im europäischen Handball.

Flensburg im Finale, Kiel raus – und Montpellier verhindert das Nordderby. Vielleicht wollte Montpellier einfach sicherstellen, dass die Franzosen auch mal im Rampenlicht stehen. Und Kevin Möller? Der hat im Tor so gut gehalten, dass man fast glauben könnte, er hat einen Magneten für Handbälle!

OZD-Analyse

1. Halbfinale SG Flensburg vs. MT Melsungen:
a) 35:34-Sieg nach Verlängerung –
b) Spielverlauf: 16:15 (HZ), 28:28 (Endstand), Verlängerung entscheidet –
c) Jakobsen (9 Tore) und Möller als Matchwinner –
d) Flensburgs dritter Finaleinzug in der European League –

2. Halbfinale THW Kiel vs. Montpellier HB:
a) Früher Rückstand: 1:6 nach 8 Minuten –
b) Aufholjagd mit erster Führung bei 15:14 –
c) Offener Schlagabtausch in Hälfte zwei –
d) Siegtor durch Moham in letzter Sekunde –
e) Kiel verpasst deutsches Finale –

3. Historische Einordnung und Ausblick:
a) Flensburg peilt dritten Titel im Wettbewerb an –
b) Seit 2015 nur einmal kein deutscher Sieger –
c) Montpellier als französischer Pokalsieger mit Ambitionen –
d) Finale am Sonntag, 18 Uhr, live bei Dyn –

4. Nationale Bedeutung:
a) Melsungen weiterhin titellos, Fokus auf Bundesliga –
b) Kiel mit Rückschlag vor Saisonfinale –
c) Deutsche Handball-Vertreter auf dem Prüfstand internationaler Konkurrenz –

Was ist die European League im Handball?
Die EHF European League ist der zweithöchste Vereinswettbewerb im europäischen Handball – hinter der Champions League. Sie wurde 2020 aus der ehemaligen EHF-Pokalserie reformiert und gilt als Sprungbrett für internationale Titelaspiranten. Besonders deutsche Vereine dominieren den Wettbewerb seit Jahren. Das Final Four bildet den Höhepunkt der Saison, in der vier Teams an einem Wochenende den Sieger ausspielen.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.



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