Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen
QR-Code zu www.online-zeitung-deutschland.de

Klopp verteidigt Leipzig: „Auch eine Krise kann eine Chance sein“

Jürgen Klopp sieht Leipzigs verpasste Europapokal-Qualifikation nicht als Rückschritt, sondern als Chance für einen Neuanfang. Mit Neu-Trainer Ole Werner soll das Potenzial des Teams voll ausgeschöpft werden.

Nach außen wirkt es wie ein Rückschlag – intern sieht man es als Möglichkeit zur Kurskorrektur: Jürgen Klopp, Head of Global Soccer im Red-Bull-Kosmos, hat sich am Montag beim Trainingsauftakt von RB Leipzig hinter den Klub gestellt. Die verpasste Qualifikation für das internationale Geschäft sei zwar „finanziell eine Delle“, aber keine dramatische Krise, so Klopp. „In einer Krise oder Delle steckt immer auch eine Chance“, betonte der ehemalige Erfolgscoach des FC Liverpool, der sich zum ersten Mal öffentlich zur neuen Saison in Leipzig äußerte.

Mit Blick auf die Bundesliga-Bilanz des Klubs seit dem Aufstieg 2016 erinnerte Klopp an das bislang außergewöhnlich stabile Abschneiden: „Dass es dann mal nicht funktioniert hat und das auch noch so knapp in einer nicht so guten Saison, zeigt schon einiges.“ Auch wenn unter Marco Rose und Interimscoach Zsolt Löw nicht alles gelang, sei Leipzig „nah genug dran“ gewesen, um jetzt nicht in Panik zu verfallen.

Große Hoffnung setzt Klopp in den neuen Cheftrainer Ole Werner, der nach Stationen bei Holstein Kiel und Werder Bremen nun erstmals bei einem internationalen Top-Anwärter an der Seitenlinie steht. „Es geht nicht darum, was man gewonnen hat, sondern was man aus dem Potenzial einer Mannschaft rausholt – und das war bei Ole außergewöhnlich“, sagte Klopp und verwies auf Werners Fähigkeit, Mannschaften zu stabilisieren und fußballerisch weiterzuentwickeln.

Auf Zielvorgaben wollte sich Klopp nicht festlegen. „Ich bin kein Schatten-Chef“, stellte er klar. Er wolle seine Erfahrung einbringen, sei aber kein Strippenzieher im Hintergrund. „Ich bin das offenste Buch, das ich kenne. Wenn jemand eine Frage hat, werde ich sie mit allem, was ich habe, beantworten.“ Doch operative Entscheidungen wolle und werde er nicht beeinflussen.
OZD


OZD-Kommentar:
Jürgen Klopp ist wieder da – nicht als Trainer, sondern als Impulsgeber mit Gewicht. Und wie gewohnt bringt er eine Botschaft mit: Krise ist nur ein anderes Wort für Möglichkeit. Es klingt fast nach einem Mantra, das Leipzig dringend braucht, denn der Absturz aus den internationalen Rängen war keine Bagatelle. Doch statt Schuldige zu suchen, wirbt Klopp für Ruhe, Weitblick und Vertrauen in das, was entstehen kann.
Mit Ole Werner bekommt RB einen Trainer, der nie laut war – aber oft effektiv. Klopp erkennt dieses Talent, ohne es zu überhöhen, und das ist mehr als PR. Es ist ein Statement für einen fußballerischen Kurswechsel. Nicht mehr Dominanz um jeden Preis, sondern nachhaltiger Aufbau. Die Frage bleibt: Ob Leipzig auch ohne Europa wachsen kann – oder in der Stille verhallt.


ANZEIGE 


Lesermeinungen
„Klopp hat Recht: Manchmal hilft ein Jahr ohne Druck, um sich zu sammeln.“ Anonym 
„Endlich jemand, der das Verpassen Europas nicht dramatisiert, sondern einordnet.“ Meide 
„Mit Werner kann das was werden – aber nur, wenn die Ruhe im Umfeld bleibt.“ Tristan von Hall 


OZD-Analyse

1. Leipzigs sportliche Ausgangslage
– Platz 7 in der Vorsaison, Europa knapp verpasst.
– Unter Marco Rose und Interim Zsolt Löw blieb die Mannschaft unter den Erwartungen.
– Finanzielle Verluste durch fehlende TV- und Antrittsgelder im Europapokal.

2. Klopps Perspektive auf die Situation
a) Krise als Chance –
– „Nicht jeden Tag Sterne vom Himmel gespielt“ – aber Entwicklungspotenzial bleibt.
– Verpasste Europa-Quali wird als normaler Rückschlag gewertet.
b) Keine operative Rolle –
– Klopp stellt klar: keine Einmischung in Trainerfragen oder sportliche Leitung.
– Will Erfahrung anbieten, aber keine Kontrolle ausüben.

3. Hoffnungsträger Ole Werner
a) Frühere Stationen –
– Erfolgreiche Phasen bei Holstein Kiel und Werder Bremen.
– Bekannt für taktische Klarheit und Spielervertrauen.
b) Klopps Einschätzung –
– Werner habe das Potenzial, das Beste aus Leipzigs Kader herauszuholen.
– Betonung auf Entwicklung statt auf Titelsammlung.


OZD-Erklärungen

Wer ist Jürgen Klopp?
Jürgen Klopp, geboren am 16. Juni 1967 in Stuttgart, zählt zu den erfolgreichsten und charismatischsten Fußballtrainer der Welt. Mit dem BVB wurde er zweimal Deutscher Meister, mit dem FC Liverpool gewann er Champions League und Premier League. Seit 2024 ist Klopp als Head of Global Soccer für Red Bull tätig und soll dort strategisch Einfluss auf alle Fußballstandorte nehmen. Trotz seiner Beratungsrolle bleibt er nah an den Spielern und gilt als emotionaler Mentor.

Was ist der Head of Global Soccer bei Red Bull?
Der Posten des Head of Global Soccer bei Red Bull wurde geschaffen, um eine einheitliche Fußballphilosophie über alle Standorte hinweg zu etablieren – von Leipzig über Salzburg bis New York. Die Funktion umfasst beratende Tätigkeiten im sportlichen Bereich, Analysen zur Kaderstruktur, Talententwicklung und strategische Impulse. Jürgen Klopp ist der erste, der diese Rolle besetzt – mit der Autorität eines Welttrainers, aber ohne operative Verantwortung.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.


ANZEIGE