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Stichwahl in Polen: Entscheidung mit Signalwirkung für Europa

Polen wählt zwischen zwei politischen Richtungen – liberal und pro-europäisch oder nationalkonservativ. Die Präsidentschaftsstichwahl gilt als Test für den politischen Kurs des Landes

Warschau – In Polen hat am Sonntag die entscheidende Stichwahl um das Präsidentenamt begonnen. Die Wähler stehen vor einer klaren Richtungsentscheidung: Auf der einen Seite der liberale, europafreundliche Kandidat Rafal Trzaskowski, auf der anderen der rechtsnationale Karol Nawrocki. Umfragen deuten auf ein äußerst knappes Rennen hin. In der ersten Runde hatte Trzaskowski mit einem Vorsprung von rund zwei Prozentpunkten die Nase vorn.

Auch wenn das Präsidentenamt in Polen eher begrenzte formale Befugnisse hat, ist die Wahl politisch bedeutsam: Der Präsident ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte, hat Einfluss auf die Außenpolitik und kann Gesetze blockieren.

Ein Sieg Trzaskowskis könnte die liberalkonservative Regierung unter Premierminister Donald Tusk stärken und die europäische Integration des Landes festigen. Nawrocki hingegen könnte ein Gegengewicht zur Regierung darstellen – mit potenziellen Folgen für Polens Kurs gegenüber der EU und der Ukraine.

Die Entscheidung fällt in einem geopolitisch angespannten Moment. Polens Rolle als einer der wichtigsten Unterstützer der Ukraine im Krieg gegen Russland könnte bei einem Präsidenten Nawrocki neu bewertet werden.

Bleibt Polen auf pro-europäischem Kurs oder folgt es dem Trend zu nationalkonservativer Gegenpolitik? Die Antwort auf diese Frage wird auch außerhalb des Landes mit großer Aufmerksamkeit erwartet.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP