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Frankreich ruft rote Hitzewarnung für Großraum Paris aus

Frankreich ruft für Paris und Umgebung die höchste Hitzewarnstufe aus: Bis zu 41 Grad und tropische Nächte bedrohen Millionen Menschen – eine Extremlage mit Gesundheitsrisiken.

Frankreich erlebt eine außergewöhnliche Hitzewelle: Für den Großraum Paris hat der staatliche Wetterdienst am Montag erstmals seit fünf Jahren die höchste Hitzewarnstufe ausgerufen. In der Hauptstadtregion werden Temperaturen von bis zu 41 Grad erwartet, auch nachts kühlt es kaum ab – die Werte bleiben zwischen 20 und 24 Grad. Insgesamt gilt die Extremwetterwarnung für 16 Départements, während in 68 weiteren Départements die zweithöchste Warnstufe mit Höchstwerten ab 34 Grad gilt.

Nur am Ärmelkanal und an der belgischen Grenze sind die Temperaturen derzeit niedriger. Der Wetterdienst betonte, dass die rote Warnstufe „einer extremen Hitzewelle entspricht, die in ihrer Dauer, Intensität und geografischen Ausdehnung außergewöhnlich ist“. Besonders gefährlich: Die Hitze betrifft nicht nur Risikogruppen, sondern die gesamte Bevölkerung.

Zuletzt war eine Extremhitzewarnung auf höchster Stufe in Frankreich 2023 ausgesprochen worden, allerdings erst im Spätsommer. Im Großraum Paris liegt eine solche Warnung sogar fünf Jahre zurück. Die Behörden rufen die Menschen auf, sich zu schützen, viel zu trinken und auf gefährdete Personen zu achten.



OZD-Kommenta: Welch eine Niederlage der europäischen Politik

Die rote Hitzewarnstufe für Paris ist ein alarmierendes Zeichen für die Auswirkungen des Klimawandels in Europa. Extreme Temperaturen werden immer häufiger und gefährden Gesundheit, Infrastruktur und Lebensqualität. Besonders in dicht besiedelten Metropolregionen wie Paris ist die Belastung enorm – nachhaltige Schutz- und Anpassungsmaßnahmen sind dringend nötig. Aber auch die Erkenntnis, dass alle Kohlekraftwerke ohne CO2-Abscheideeinrichtung abgeschaltet gehören und das sofort. 

Die überwältigende Mehrheit der Kohlekraftwerke in Europa arbeitet derzeit ohne CO₂-Abscheidung – also ohne sogenannte CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage). Laut aktuellen Daten aus dem Jahr 2024:

Nahezu alle der rund 250 bis 300 aktiven Kohlekraftwerke in Europa stoßen CO₂ ungefiltert in die Atmosphäre aus.

Nur einzelne Pilotprojekte in Ländern wie Norwegen, den Niederlanden oder Großbritannien testen oder betreiben Anlagen mit CO₂-Abscheidung – meist im industriellen Maßstab, nicht im Kraftwerksbetrieb.

Die EU fördert CCS zwar im Rahmen ihrer Klimastrategie, aber wirtschaftliche und technische Hürden haben bisher einen flächendeckenden Einsatz verhindert

Fazit: Europas Kohlekraftwerke sind – Stand heute – fast vollständig ohne CO₂-Abscheidung in Betrieb und macht dies zu einer Gefahr. Das macht sie zu einem der größten Emittenten im Energiesektor und erklärt, warum der Kohleausstieg in vielen Ländern politisch forciert wird. OZD 




OZD-Erklärungen

Hitzewarnstufe rot: Höchste Alarmstufe bei extremen Temperaturen, die die Gesundheit der gesamten Bevölkerung gefährden.

Tropische Nacht: Nächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad fällt – besonders belastend für den Körper.

Département: Verwaltungseinheit in Frankreich, vergleichbar mit einem Landkreis.

Klimawandel: Langfristige Veränderung des Klimas, die zu häufigeren und intensiveren Extremwetterlagen führt.


Biographien und Institutionen

Französischer Wetterdienst (Météo-France): Nationale Behörde für Wettervorhersagen und Warnungen.

Gesundheitsbehörden: Verantwortlich für den Schutz der Bevölkerung bei Extremwetter.

Stadt Paris: Metropole mit über 11 Millionen Einwohnern im Großraum – besonders anfällig für Hitzewellen.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP


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