Es sind Bilder, die tiefer unter die Haut gehen als jedes Tor, jeder Titel, jede Stadiongänsehaut. Diogo Jota, erst 28 Jahre alt, wurde in Gondomar zu Grabe getragen – an der Seite seines Bruders, mit dem er wenige Tage zuvor bei einem tragischen Unfall ums Leben kam. Es war ein Abschied, der nicht nur Portugal, sondern die gesamte Fußballwelt erschütterte.
Die Trauer ging weit über Vereins- oder Landesgrenzen hinaus. Teamkollegen aus Liverpool und der portugiesischen Nationalmannschaft, angeführt von Virgil van Dijk, Bruno Fernandes und Bernardo Silva, kamen zusammen. Sie bildeten eine stille, würdevolle Kulisse, als Jotas Witwe Rute Cardoso – erst vor wenigen Tagen mit ihm verheiratet – gestützt ihren letzten Weg mit ihm ging. Die Bilder sprechen von Liebe, Verlust, Solidarität – und unfassbarem Schmerz.
In einer Welt, in der Fußball oft für das Laute, das Überhöhte steht, wurde hier das Leise zum Bedeutenden. Kein Applaus, kein Spektakel – nur tiefe Trauer, ehrliches Mitgefühl. Auch Liverpools Stadion an der Anfield Road wurde zum Ort des Gedenkens. Trikots, Blumen, Schals, Tränen – der Verlust hat dort ebenso seine Spuren hinterlassen wie in Gondomar.
Jota war mehr als ein Spieler. Er war Hoffnungsträger, Teamplayer, Familienmensch. Sein früher Tod reißt ein Loch – sportlich und menschlich. Die Frage nach dem Warum bleibt unbeantwortet. Zurück bleiben Erinnerungen an einen Profi, der mitten im Leben stand – und mitten aus ihm gerissen wurde.
OZD
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Bild: AFP