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Chikungunya auf dem Vormarsch – Stiko empfiehlt erstmals Reiseimpfung

Die Ständige Impfkommission (Stiko) warnt: Chikungunya ist längst nicht mehr nur ein fernes Tropenproblem. Erstmals empfiehlt sie gezielt eine Reiseimpfung – ein deutliches Signal, wie ernst die Lage ist.

Betroffen sind vor allem Reisende in Ausbruchsgebiete, aber auch Menschen mit häufigen Aufenthalten in Endemieregionen sowie über 60-Jährige und Personen mit schweren Grunderkrankungen. Auch für bestimmte Berufsgruppen, etwa im Labor, wird die Impfung nun angeraten.

Die Virusinfektion, übertragen durch Stechmücken wie die Asiatische Tigermücke, kann hohes Fieber und anhaltende Gelenkschmerzen verursachen – mitunter über Monate hinweg. Schwere Verläufe sind selten, aber nicht ausgeschlossen.

Besorgniserregend: Auch in Europa gibt es inzwischen lokale Infektionen – ohne Reisebezug. Ein aktueller Fall nahe der deutsch-französischen Grenze zeigt, wie schnell sich das Virus bei passenden Bedingungen etablieren kann. Das Robert Koch-Institut warnt, dass diese Bedingungen mittlerweile auch in Teilen Deutschlands gegeben sind – besonders in Baden-Württemberg, dem Rhein-Main-Gebiet, aber auch in Berlin, NRW oder Bayern.

Klimawandel, Globalisierung und wachsende Mobilität begünstigen die Ausbreitung solcher Krankheiten. Die neue Impfempfehlung ist ein wichtiger Schritt, doch die eigentliche Herausforderung bleibt: Wie schützen wir unsere Bevölkerung langfristig vor neuartigen Infektionsrisiken – auch hierzulande?

OZD


Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: AFP