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Ein Feuerwerks-Drama auf der Rheinkirmes

Ein Feuerwerkskörper explodiert am Boden – 19 Menschen werden auf der Düsseldorfer Rheinkirmes verletzt, darunter zwei Kinder. Die Ursache ist wohl eine umgekippte Startrampe. Der Schock sitzt tief.

Was als festlicher Höhepunkt geplant war, endete in einem Albtraum: Beim Feuerwerk der Düsseldorfer Rheinkirmes sind am Freitagabend 19 Menschen verletzt worden – vier von ihnen schwer, darunter ein Kind. Die Polizei geht von einem tragischen Unfall aus, offenbar ausgelöst durch einen umgestürzten Startbehälter, wie Videos vom Unglück nahelegen.

Die Feuerwehr wurde gegen 22.45 Uhr alarmiert, rund 80 Einsatzkräfte rückten an. Mehrere Verletzte wurden mit Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser gebracht. Die Bilanz: 13 Leichtverletzte, zwei Kinder unter den Opfern, eines davon schwerverletzt. Der betroffene Feuerwerkskörper war laut Polizei nicht wie vorgesehen in den Himmel gestiegen, sondern detonierte in Bodennähe – mitten unter den Zuschauern.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen. Eine umgekippte Startrampe könnte die Ursache gewesen sein. „Wir prüfen derzeit alle technischen Abläufe und werden alle verfügbaren Videoaufnahmen auswerten“, erklärte ein Polizeisprecher am Samstag.

Noch in der Nacht wurde die Kirmes abgebrochen – aus Rücksicht auf die Opfer und unter dem Eindruck des Geschehens. Am Samstag entschied der Veranstalter, die Feierlichkeiten dennoch fortzusetzen, „auch um ein Zeichen der Zuversicht zu setzen“, wie Andreas-Paul Stieber vom veranstaltenden St. Sebastianus Schützenverein 1316 betonte.

Stieber zeigte sich tief betroffen: „Der Schock auch bei uns sitzt tief.“ Der Verein werde nun genau prüfen, ob in Zukunft überhaupt noch Feuerwerke auf der Rheinkirmes stattfinden sollen. Eine Entscheidung soll jedoch erst nach Abschluss der Ermittlungen fallen.


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OZD-Kommentar
Das Feuerwerk auf der Rheinkirmes sollte ein Höhepunkt sein – es wurde zum Fanal eines Kontrollverlusts. Ein umgestürzter Behälter, ein Funke zu viel, eine Katastrophe, die Dutzende Menschen verletzt, Kinder traumatisiert und ein ganzes Volksfest erschüttert hat.

Die Bilder, die nun im Netz kursieren, lassen keinen Zweifel zu: Der Sicherheitsapparat rund um das Feuerwerk hat versagt – und das bei einem Event mit Tausenden Besuchern. Die Fragen sind so laut wie das Knallen der Raketen: Wer hat die Vorrichtungen nicht gesichert? Wer trug die Verantwortung für die Freigabe? Und warum wurde ein System verwendet, das so empfindlich auf ein mögliches Umkippen reagiert?

Dass die Kirmes dennoch weiterläuft, mag für manche ein Zeichen der Normalität sein. Doch es hinterlässt einen schalen Beigeschmack. Denn solange nicht geklärt ist, wie es zu dieser Explosion kam, bleibt jede weitere Feuerwerkssalve ein Risiko – nicht nur für Körper, sondern auch für das Vertrauen der Öffentlichkeit.

Vielleicht ist es Zeit, sich zu fragen, ob pyrotechnische Spektakel auf engstem Raum überhaupt noch zeitgemäß sind.


Lesermeinungen
„Ich hoffe, das Kind kommt wieder auf die Beine. Das ist einfach nur tragisch.“ Gesa 
„Vielleicht ist es Zeit, Feuerwerke bei Großveranstaltungen komplett zu überdenken.“ Anonym 


Was ist die Rheinkirmes?
Die Rheinkirmes in Düsseldorf zählt zu den größten Volksfesten Deutschlands und zieht jährlich rund vier Millionen Besucher an. Veranstalter ist der St. Sebastianus Schützenverein 1316. Neben Fahrgeschäften, Gastronomie und einem traditionellen Schützenfest gilt das große Feuerwerk als Highlight. Die Kirmes findet jährlich im Juli auf der Oberkasseler Rheinwiese statt.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.


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