Miroslav Klose erlebt einen Albtraumstart in die neue Zweitligasaison: Nach der Last-Minute-Niederlage gegen Elversberg kassierte der 1. FC Nürnberg auch gegen Darmstadt 98 in der Nachspielzeit den entscheidenden Gegentreffer. Die Lilien siegten am Freitagabend mit 1:0 (0:0) im Max-Morlock-Stadion und eroberten damit zumindest für eine Nacht die Tabellenspitze mit der maximalen Ausbeute von sechs Punkten.
„Es gilt, positiv zu bleiben. Ich glaube an die Mannschaft zu 100 Prozent“, versuchte Klose bei Sky optimistisch zu klingen. Er verwies auf die Jugend seiner Mannschaft und bat um Geduld. Doch die Realität ist bitter: Zwei Spiele, null Punkte, beide Male spät besiegt – und eine Offensive, die auch gegen Darmstadt kaum Durchschlagskraft entwickelte.
Das Spiel plätscherte lange ohne große Höhepunkte dahin, beide Teams neutralisierten sich weitgehend. Die beste Chance der ersten Halbzeit hatte Darmstadts Marco Richter in der 24. Minute, scheiterte jedoch. Auch nach der Pause blieb Nürnberg fehleranfällig, zu viele Pässe landeten beim Gegner. In der Schlussphase drängten die Franken auf das Tor, trafen durch Fabio Gruber (88.) die Latte und scheiterten mehrfach an Lilien-Keeper Marcel Schuhen. Dann der späte Schock: Killian Corredor vollendete in der 94. Minute eiskalt – und ließ Darmstadt jubeln.
Für Trainer Florian Kohfeldt war es nach dem 4:1-Auftaktsieg gegen Bochum ein „dreckiger Sieg“, für Klose eine weitere schmerzhafte Lektion in Effizienz und Abgezocktheit.
OZD
OZD-Kommentar:
Das ist kein unglücklicher Fehlstart mehr – das ist ein Offenbarungseid. Miroslav Klose steht nach zwei Spielen schon mit dem Rücken zur Wand. Zweimal in der Nachspielzeit ausgeknockt, zweimal Punkte verschenkt – das spricht für fehlende Cleverness, mangelnde Fitness oder schlicht für eine falsche Spielanlage. Eine junge Mannschaft mag Zeit brauchen, aber Zeit ist in dieser Liga ein Luxus, den sich kein Aufstiegsaspirant leisten kann. Nürnberg wirkt wie ein Boxer, der in den ersten Runden mithält, dann aber in den letzten Sekunden k.o. geht. Wer so spielt, wird nicht um den Aufstieg kämpfen – sondern gegen den Abstieg.
Lesermeinungen:
„So bitter kann Fußball sein – Klose tut mir echt leid.“ M.
„Darmstadt spielt clever, Nürnberg zu brav.“ Kalle
„Zwei Spiele, null Punkte – das ist schon jetzt ein Warnsignal für den Club.“ Anonym
OZD-Analyse:
1. Schlüssel zum Spiel
a) Lange Zeit ausgeglichenes, chancenarmes Duell –
b) Nürnberg in der Schlussphase gefährlicher, aber ineffizient –
c) Darmstadt eiskalt in der Nachspielzeit.
2. Trainerbilanzen
a) Klose: Zwei späte Niederlagen in zwei Spielen –
b) Kohfeldt: Maximale Punkteausbeute, Tabellenführung –
c) Mentale Stärke bei Darmstadt, Unsicherheit bei Nürnberg.
3. Ausblick
a) Nürnberg muss dringend an der Chancenverwertung arbeiten –
b) Klose braucht schnelle Erfolgserlebnisse –
c) Darmstadt kann selbstbewusst in die nächsten Spiele gehen.
Wer ist Killian Corredor?
Killian Corredor ist ein französischer Stürmer, der im Sommer 2023 zu Darmstadt 98 wechselte. Er gilt als variabler Angreifer mit hohem Tempo und ist für seine Kaltschnäuzigkeit in der Box bekannt.
Was ist das Max-Morlock-Stadion?
Das Max-Morlock-Stadion ist die Heimspielstätte des 1. FC Nürnberg. Es fasst rund 50.000 Zuschauer und zählt zu den traditionsreichsten Fußballstadien Deutschlands. Benannt ist es nach Club-Legende Max Morlock, Weltmeister von 1954.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
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