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Gänsehaut und Geschichte: Magdeburg siegt im Hexenkessel von Dresden

Der 1. FC Magdeburg hat erstmals seit 18 Jahren den „Elb-Clasico“ gegen Dynamo Dresden gewonnen – und das im ausverkauften Hexenkessel mit 2:1.

Der 1. FC Magdeburg hat den Bann gebrochen und erstmals seit 18 Jahren wieder einen Sieg im „Elb-Clasico“ gegen Dynamo Dresden gefeiert. Vor fast 31.000 euphorischen Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion gewann die Mannschaft von Markus Fiedler am Sonntag mit 2:1 (2:1) und holte damit ihren ersten Saisonsieg in der 2. Liga. Aufsteiger Dresden bleibt dagegen nach zwei Spieltagen ohne Punkt.

„Das ist überragend. Wir haben mit viel Kampf gezeigt, dass wir jetzt in der Liga angekommen sind. Es gibt nichts Besseres als einen Derbysieg“, sagte Magdeburgs Baris Atik, der von 2018 bis 2020 selbst für Dresden spielte.

Jean Hugonet brachte den FCM in der 28. Minute per Kopf nach einer verlängerten Ecke in Führung. Christoph Daferner glich für Dynamo in der 44. Minute mit seinem zweiten Saisontor aus, doch nur Sekunden später stellte Martijn Kaars (45.+1) den alten Abstand wieder her. Für Magdeburg war es nicht nur der erste Sieg im Ost-Derby seit 2007, sondern auch der erste Dreier in Dresden seit 25 Jahren.

„Wenn Magdeburg kommt, ist jeder heiß. Es ist ein tolles Derby, da treffen zwei Giganten aufeinander“, schwärmte Dynamos Markenbotschafter Ulf Kirsten vor der Partie. Die Choreografien und die ohrenbetäubende Unterstützung von den Rängen sorgten schon vor dem Anpfiff für Gänsehaut.

Dresden erwischte bei Temperaturen um die 30 Grad den besseren Start, doch Magdeburg agierte abgeklärter. In der zweiten Halbzeit hatten die Gäste mehrfach die Chance zum 3:1, scheiterten jedoch an der Chancenverwertung. Kaars war in dieser Phase kaum zu bremsen, stand beim vermeintlichen dritten Treffer allerdings knapp im Abseits.

OZD 


OZD-Kommentar:
Dieser Derbysieg ist mehr als nur ein sportlicher Erfolg – er ist ein Statement. Magdeburg hat im Hexenkessel von Dresden kühlen Kopf bewahrt und gezeigt, dass Erfahrung und Zielstrebigkeit am Ende die Oberhand behalten. Dresden dagegen wirkt nach dem Aufstieg noch nicht angekommen in der Liga. Zwei Niederlagen aus zwei Spielen sind nicht nur ein Fehlstart, sondern auch ein Warnsignal. Wenn die Sachsen nicht bald mehr Durchschlagskraft entwickeln, könnte der Traumstart in der 2. Liga schnell zum Albtraum werden.


OZD-Analyse:

Historische Dimension
a) Erster „Elb-Clasico“-Sieg seit 2007 – Befreiungsschlag für Magdeburg.
b) Erster Auswärtssieg in Dresden seit 25 Jahren.
c) Bedeutung für Selbstvertrauen und Ligaposition.

Schlüsselspieler
a) Jean Hugonet – Kopfballstark und sicher in der Defensive.
b) Martijn Kaars – ständige Gefahr, entscheidender Treffer.
c) Baris Atik – Emotionaler Faktor gegen den Ex-Klub.

Dresdens Schwächen
a) Defensiv zu anfällig bei Standards.
b) Chancenverwertung trotz guter Ansätze unzureichend.
c) Fehlende Reaktion nach Gegentreffern.


Wer ist Markus Fiedler?
Markus Fiedler ist seit Sommer 2024 Cheftrainer des 1. FC Magdeburg. Der ehemalige Co-Trainer führte zuvor den Nachwuchsbereich und gilt als akribischer Arbeiter, der auf taktische Disziplin und mannschaftliche Geschlossenheit setzt.

Was ist der „Elb-Clasico“?
Der „Elb-Clasico“ bezeichnet das traditionsreiche Ost-Duell zwischen Dynamo Dresden und dem 1. FC Magdeburg. Beide Vereine verbindet eine lange Rivalität, die bis in die DDR-Oberliga zurückreicht. Das Derby gilt als eines der stimmungsvollsten Spiele im deutschen Profifußball.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.