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Bayern feiert Supercup-Sieg – Woltemade-Transfer endgültig geplatzt

Bayern München hat den Supercup gewonnen, doch der Traum von Nick Woltemade platzte kurz vor Anpfiff. Stuttgart bleibt hart – und feiert das Nein zum Rekordmeister fast wie einen eigenen Sieg.

Der FC Bayern München hat beim erstmals nach Franz Beckenbauer benannten Supercup den ersten Titel der neuen Saison eingefahren, muss aber die bittere Absage im Transferpoker um Nick Woltemade verkraften. Beim DFB-Pokalsieger VfB Stuttgart siegte die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany mit 2:1 (1:0) und holte sich zum elften Mal den Pokal. Harry Kane brachte die Münchner früh in Führung (18.), Neuzugang Luis Díaz machte nach einem intensiven Spiel mit seinem Kopfball (76.) alles klar. Der späte Anschlusstreffer von Jamie Leweling (90.+3) änderte nichts mehr am Münchner Triumph.

Überschattet wurde das Spiel von der Transferposse um DFB-Stürmer Nick Woltemade. Der VfB hatte noch unter der Woche ein verbessertes Bayern-Angebot von rund 64 Millionen Euro abgelehnt und vor dem Anpfiff alle Spekulationen beendet. „Nick Woltemade spielt nächste Saison beim VfB Stuttgart, die Akte ist geschlossen“, erklärte Klubboss Alexander Wehrle. Auch Sportvorstand Fabian Wohlgemuth machte klar: „Wir beschäftigen uns mit dem Thema ab sofort nicht mehr.“

Während die Bayern nach dem Spiel „sehr stolz“ waren, wie Joshua Kimmich betonte, war Woltemade auf dem Platz der tragische Held. Von Dayot Upamecano eng gedeckt, blieb er glücklos und ließ eine große Chance ungenutzt. Für die Münchner war der Titelgewinn dennoch ein starkes Signal – auch im Gedenken an Franz Beckenbauer. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen erklärte: „Dass der Supercup nun seinen Namen trägt, ist für uns ein besonderer Anreiz.“

Vor 60.000 Zuschauern und unter den Augen von Bundestrainer Julian Nagelsmann sowie DFB-Sportdirektor Rudi Völler starteten die Bayern dominant. Stuttgart kämpfte leidenschaftlich, kam aber zu selten an Manuel Neuer vorbei, der mehrfach stark parierte. So bleibt am Ende ein klarer Sieger auf dem Rasen – und ein klarer Verlierer im Transferpoker.

OZD


OZD-Kommentar

Der Sieg im Supercup ist für Bayern ein Pflichtsieg – doch der wahre Verlierer des Abends war der Rekordmeister im Transferpoker. Die Münchner haben sich in der Causa Woltemade verkalkuliert: zu lange gewartet, zu stur verhandelt, zu sehr auf ihren Status als Branchenprimus vertraut. Stuttgart hat die Machtprobe gewonnen und sendet damit ein unübersehbares Signal an die Liga: Auch der FCB bekommt nicht mehr automatisch, was er will. Trainer Kompany hat seinen ersten Titel – doch die größte Schlagzeile bleibt der Name Woltemade, und der spielt nächste Saison nicht in München.


OZD-Analyse

Sportlicher Erfolg
– Bayern sichert sich den ersten Titel der Saison
– Kane und Díaz treffen, Neuer mit wichtigen Paraden
– Kompany startet erfolgreich in seine Amtszeit

Transfer-Desaster
– Bayern scheitert endgültig im Werben um Nick Woltemade
– VfB bleibt standhaft, trotz hoher Millionenofferte
– Signalwirkung für den deutschen Fußball: Rekordmeister stößt an Grenzen

Symbolik des Abends
– Supercup erstmals als Franz-Beckenbauer-Supercup ausgetragen
– Emotionales Gedenken an den „Kaiser“
– Titelgewinn sportlich wichtig, wird aber vom Transfer-Theater überlagert


Wer ist Nick Woltemade?
Nick Woltemade, Jahrgang 2002, ist ein deutscher Stürmer, der aus der Jugend von Werder Bremen stammt. Er entwickelte sich schnell zu einem der spannendsten Offensivtalente der Bundesliga und wechselte 2024 zum VfB Stuttgart. Dort avancierte er in kurzer Zeit zum Leistungsträger und Nationalspieler. Mit seiner Physis, Technik und Torgefahr gilt er als Hoffnungsträger des deutschen Fußballs. Bayerns vergeblicher Versuch, ihn für über 60 Millionen Euro zu verpflichten, zeigt seinen gestiegenen Marktwert.

Was ist der Franz-Beckenbauer-Supercup?
Der Supercup ist der traditionelle Saisonauftakt im deutschen Profifußball, bei dem Meister und Pokalsieger aufeinandertreffen. 2025 wurde der Wettbewerb erstmals nach Franz Beckenbauer benannt, der im Januar 2024 verstorben war. Beckenbauer gilt als größte deutsche Fußballlegende, Weltmeister als Spieler (1974) und Trainer (1990), sowie als Architekt der WM 2006. Die Umbenennung soll sein Lebenswerk ehren und den Titel sportlich wie emotional aufwerten.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.