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Zverev öffnet sich - Ein Mensch wie du und ich

Alexander Zverev spricht offen über mentale Probleme und nimmt nun professionelle Hilfe in Anspruch. Vor den US Open zeigt er sich kämpferisch – und setzt auf Inspiration durch die Nadal-Familie.

Alexander Zverev geht einen neuen Weg – und er tut es mit Offenheit. Fast zwei Monate nach seinem überraschenden Erstrunden-Aus in Wimbledon hat der 28-Jährige offenbart, dass er professionelle Hilfe für seine mentalen Probleme angenommen hat. „Alles geht in die richtige Richtung“, erklärte er kurz vor Beginn der US Open in New York.

Zverev beschreibt die Arbeit an seiner mentalen Gesundheit als langen Prozess. „Es ist definitiv nichts, was in ein oder zwei Wochen vorbei ist. Man muss das über mehrere Jahre hinweg verarbeiten – und genau das tue ich.“ Der Weltranglistensiebte hatte in Wimbledon mit bedrückenden Worten über seine Verfassung überrascht. Damals sagte er, er fühle sich „ziemlich allein im Leben“ und es sei schwer, „außerhalb des Tennisplatzes Freude zu finden“.

Die Niederlage auf dem Rasen in London war für ihn ein Tiefpunkt. Anschließend nahm er sich eine Auszeit und suchte neue Impulse – sowohl psychologisch als auch sportlich. Einen Teil seiner Vorbereitung verbrachte er in der Rafael Nadal Academy auf Mallorca, wo er unter anderem mit Toni Nadal trainierte. „Es geht darum, Wege zu finden, die besten Spieler der Welt zu schlagen. Deshalb bin ich zu Onkel Toni und Rafa gegangen – um zu sehen, wie sie Tennis denken und wie sie mein Tennis sehen.“

Nun will Zverev beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres beweisen, dass er nicht nur körperlich, sondern auch mental wieder gefestigt ist. „Der letzte Schritt“ sei nun entscheidend, sagte er – und dieser beginnt am Montag mit seinem Auftaktmatch gegen den Chilenen Alejandro Tabilo, die Nummer 126 der Weltrangliste.

OZD


OZD-Kommentar

Zverevs Offenheit ist ein Tabubruch – und ein längst überfälliger. Denn mentale Probleme sind im Spitzensport noch immer ein Stigma. Dass Deutschlands Tennisstar nun öffentlich dazu steht, ist mutig, aber auch ein riskanter Drahtseilakt. Gegner, Medien und Fans könnten Schwäche wittern, doch in Wahrheit zeigt Zverev damit die größte Stärke: die Bereitschaft, Hilfe anzunehmen. Der Weg über die Nadal-Akademie wirkt wie ein Symbol – zwischen Tradition, Kampfgeist und mentaler Disziplin. Am Ende wird sich in New York zeigen, ob Zverev die Balance zwischen innerer Stabilität und sportlichem Hunger gefunden hat. Eines ist klar: Mit dem Geständnis hat er bereits ein wichtiges Match gewonnen – das gegen das Schweigen.


Lesermeinungen

„Respekt, dass Zverev so offen mit seinen Problemen umgeht. Das ist ein Vorbild für viele.“ Anne B.

„Therapie und Nadal-Akademie – klingt nach einem klugen Neustart. Hoffentlich hilft es.“ Pascal Berlin 

„Ich hoffe, das ist nicht nur PR. Am Ende zählen Siege auf dem Platz.“ Reiner Hauser 


OZD-Analyse

Mentale Komponente

Zverev spricht offen über Einsamkeit und fehlende Freude.

Therapie als langfristiger Prozess, nicht als kurzfristige Lösung.

Symbol für wachsende Aufmerksamkeit psychischer Gesundheit im Profisport.

Sportliche Vorbereitung
a) Trainingsaufenthalt in der Nadal Academy.
b) Austausch mit Toni und Rafael Nadal über Spielvisionen.
c) Suche nach neuen Ansätzen, um die Weltspitze anzugreifen.

Perspektive bei den US Open

Auftaktgegner Alejandro Tabilo gilt als lösbare Aufgabe.

Hauptfrage: Kann Zverev mentale Stabilität in Drucksituationen abrufen?

Der „letzte Schritt“ zum Grand-Slam-Titel bleibt sein großes Ziel.


Wer ist Alexander Zverev?

Alexander „Sascha“ Zverev, geboren 1997 in Hamburg, ist der erfolgreichste deutsche Tennisspieler seiner Generation. Er gewann bisher 22 Titel auf der ATP-Tour, darunter die Olympischen Spiele 2021 in Tokio sowie zwei ATP-Finals. Sein größter Makel: Noch fehlt ein Grand-Slam-Titel. Zverev ist bekannt für sein kraftvolles Grundlinienspiel, aber auch für mentale Schwankungen. Seine Karriere wurde mehrfach von Verletzungen und privaten Krisen unterbrochen.


Was sind die US Open?

Die US Open sind eines der vier Grand-Slam-Turniere im Tennis und werden seit 1881 ausgetragen. Sie finden jährlich in New York auf Hartplätzen statt und gelten als das „lauteste“ und energiegeladenste Turnier des Jahres. Mit ihrem besonderen Flair im Arthur Ashe Stadium sind die US Open oft Bühne für dramatische Matches und emotionale Wendungen.