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WM ohne Deutschland - Am Abgrund

Albtraum für Fußball-Deutschland: WM ohne die DFB-Elf – wenn selbst Weltmeister draußen bleiben

Es klingt unvorstellbar – und doch droht es Realität zu werden: Nach der 0:2-Pleite gegen die Slowakei zittert Deutschland um die WM-Teilnahme. Dabei ist der Albtraum einer Endrunde ohne die DFB-Elf keine Fiktion, sondern historische Tatsache. Zweimal schon musste das Land zuschauen. Und auch andere Weltmeister wurden von der großen Bühne verbannt.


OZD-Kommentar

Der Fußball erzählt keine Märchen, er schreibt Tragödien. Wer glaubt, dass Deutschland „automatisch“ zur WM fährt, verdrängt die Realität: Selbst die größten Champions sind gefallen. Italien, Argentinien, England, Spanien – sie alle mussten die bittere Wahrheit schlucken, dass Tradition und Titel keine Eintrittskarte sind.

Wenn die DFB-Elf nicht endlich Dominanz, Leidenschaft und Effizienz auf den Platz bringt, könnte 2026 zur Schande einer ganzen Generation werden. Eine WM ohne Deutschland wäre nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich und emotional ein Desaster – für die Fans, für Sponsoren, für den Fußball selbst. Doch vielleicht wäre genau das die brutale Katharsis, die ein lethargisches System braucht, um wieder hungrig zu werden.



Lukas M., Dortmund: „Deutschland bei einer WM nicht dabei? Dann ist das Turnier für mich tot.“

Claudia Find, München: „Wir sollten uns nichts vormachen: Wer in der Quali scheitert, hat es nicht verdient. Auch Weltmeister sind nicht unantastbar.“

Enzo Richard, Hamburg: „Vielleicht ist es genau das, was unser Fußball braucht – ein Schock, um endlich aufzuwachen.“



URUGUAY 1930 - Keine Lust

Der Weg nach Südamerika ist damals so einfach wie weit: Zum einzigen Mal gibt es keine Qualifikation, die Europäer müssen allerdings per Schiff anreisen. Der Deutsche Fußball-Bund sagt seine Teilnahme ohne nähere Begründung ab, am Ende nehmen nur Jugoslawen, Franzosen, Belgier und Rumänen die mehrwöchige Fahrt auf sich. Und die deutschen Fans? Die haben einen anderen Helden: Einen Monat vor der Endrunde krönt sich Max Schmeling gegen Jack Sharkey in New York als erster Europäer zum Schwergewichts-Weltmeister.


BRASILIEN 1950 - Ausgeschlossen

Nach den schweren, historisch beispiellosen Verbrechen des Zweiten Weltkriegs ist Deutschland (wie Japan) nicht mehr Mitglied der FIFA und darf daher keine Mannschaft für die Quali stellen. Erst im September 1950, da ist Uruguay längst zum zweiten Mal Weltmeister, wird der im Januar neu gegründete DFB in Gnaden wieder aufgenommen. Das erste Länderspiel der Nachkriegszeit findet im November 1950 gegen die Schweiz in Stuttgart statt (1:0).


BRASILIEN - Der Dauerbrenner

Die Selecao verpasste als einziges Nationalteam seit der Premiere 1930 kein einziges der 22 Turniere. Mit fünf Triumphen (1958, 1962, 1970, 1994, 2002) ist Brasilien Rekordweltmeister, thront mit 76 Siegen in 114 Spielen einsam an der Spitze der "ewigen" Tabelle - vor Deutschland, das auf dem Weg zu seinen vier Goldpokalen in 112 Spielen 68 Siege holte.


ARGENTINIEN UND ITALIEN - Die Verfolger

Der amtierende Champion Argentinien gewann drei, Italien sogar vier WM-Titel - beide Länder sahen aber auch schon viermal zu, wenn der Cup ausgespielt wurde. Die Albiceleste zog 1938 und 1950 zurück und verzichtete 1954. 1970 scheiterte sie nach Niederlagen gegen Peru und Bolivien das einzige Mal in der Quali. Italien passierte dies unglaubliche drei Mal: Nach dem Verzicht 1930 kam 1958 (gegen Nordirland), 2018 (gegen Schweden) und 2022 (gegen Nordmazedonien) das Quali-Aus. 


FRANKREICH, ENGLAND, SPANIEN - Die anderen

Dieses Weltmeister-Trio fand sich sogar je sechsmal in der Zuschauerrolle wieder. Les Bleus wurden Jugoslawien, Bulgarien, Schweden, die Sowjetunion und Schottland zum Verhängnis. Die Three Lions fühlten sich in der Frühzeit als einzig wahre Weltmeister und sahen das Turnier unter ihrer Würde. Dreimal kam das Quali-Aus nach Patzern gegen Polen, Italien, die Niederlande und Norwegen. Die Seleccion gehörte 1930 zu den Ignoranten, wurde 1938 wegen des Bürgerkriegs in Spanien ausgesperrt und verpasste die WM 1954 nach Losentscheid gegen die Türkei. Später waren Schottland, Belgien oder Jugoslawien zu stark.


URUGUAY - Der "schwächste" Champion

Nur 14 von 22 Weltmeisterschaften haben die "Urus" gespielt - so wenige wie kein anderes Land mit Goldpokal in der Vitrine. Gleich sechsmal ereilte sie das Aus in der Quali. Besonders dramatisch war es 2006 auf dem Weg nach Deutschland: Im interkontinentalen Play-off gegen Australien ging es ins Elfmeterschießen, wo unter anderem dem Schalker Dario Rodriguez die Nerven versagten.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP


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