Ein sonniger Samstag am Long Reef nördlich von Sydney endete in einer tödlichen Tragödie. Ein 57-jähriger Surfer, verheiratet und Vater einer kleinen Tochter, wurde von einem „großen Hai“ attackiert und tödlich verletzt. Zwei befreundete Surfer entdeckten den schwer verletzten Mann im Wasser, brachten ihn an den Strand – doch er hatte bereits zu viel Blut verloren. Wiederbelebungsversuche scheiterten.
„Er verlor mehrere Gliedmaßen“, erklärte Polizeisprecher John Duncan bei einer Pressekonferenz. Sein Surfbrett wurde in zwei Teile zerbrochen aus dem Wasser geborgen. Experten sollen nun feststellen, ob es sich bei dem Angreifer um einen Weißen Hai, einen Bul lenhai oder einen Tigerhai handelte – die Arten, die in Australien für die meisten schweren Angriffe verantwortlich sind.
Die Strände zwischen Manly und Narrabeen wurden sofort gesperrt. „Bitte gehen Sie nicht ins Wasser und folgen Sie den Anweisungen der Rettungskräfte“, mahnte Steven Pearce von Surf Life Saving in New South Wales.
Es war der erste tödliche Haiangriff vor Sydney seit 2022. Davor hatte es mehr als ein halbes Jahrhundert lang keinen Todesfall durch Haie in der Metropole gegeben. Die Nachricht lässt Australien erschüttert zurück – und weckt uralte Ängste vor den unsichtbaren Räubern der Tiefe.
OZD
OZD-Kommentar
Haie sind ein Teil der Natur, doch jeder Angriff schockt wie ein Schlag ins Herz. Australien lebt mit diesem Risiko – doch es ist ein Risiko, das in Zeiten wachsender Touristenströme und steigender Meerestemperaturen größer wird. Prognose: Die Diskussion über Schutznetze, Drohnenüberwachung und mehr Sicherheit am Strand wird neu aufflammen – und Sydney wird sein Verhältnis zum Meer neu definieren müssen.
Lesermeinungen
„Unfassbar, dass so etwas direkt vor Sydney passiert – das macht mir Angst.“ Katrin Albrecht, Braunschweig
„Haie gehören ins Meer. Wir Menschen sind die Eindringlinge, nicht umgekehrt.“ Thomas Bellmann
„Man sollte moderne Technik wie Drohnen viel stärker nutzen, um solche Tragödien zu verhindern.“ Lena Uber, Coesfeld
OZD-Lernen
Die tödliche Attacke zeigt: Auch an beliebten Stränden mit hoher Sicherheit bleibt das Meer unberechenbar. Fortschritte in Überwachungstechnik wie Drohnen oder akustische Warnsysteme könnten helfen, doch eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nie.
Mini-Infobox
Haiangriffe in Australien
– Australien zählt weltweit zu den Hotspots für Haiangriffe
– Hauptarten: Weißer Hai, Tigerhai, Bu llenhai
– Durchschnittlich 1–2 tödliche Attacken pro Jahr
– Sydney: letzter Todesfall 2022, davor 1963
– Präventionsmaßnahmen: Drohnen, Netze, Aufklärung
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.