Mit dem Ruf "O’zapft is!" hat Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Samstagmittag das 190. Münchner Oktoberfest eröffnet. Um Punkt 12 Uhr schlug er traditionell das erste Fass im Schottenhammel-Festzelt an und übergab die erste Maß an Ministerpräsident Markus Söder (CSU) – verbunden mit dem Wunsch nach einer friedlichen Wiesn.
Bereits am Vormittag zogen die Wiesnwirte mit einem farbenfrohen Festumzug durch die Münchner Innenstadt auf die Theresienwiese. Zum Auftakt des größten Volksfestes der Welt werden angesichts des angekündigten Sommerwetters Millionen Besucher erwartet. Schon am Eröffnungstag strömten die ersten Menschen in Scharen auf das Gelände.
Die Sicherheitsvorkehrungen sind wie gewohnt streng. Trotz der angespannten weltpolitischen Lage sieht die Polizei keine konkrete Bedrohung, setzt aber auf ein engmaschiges Konzept mit hoher Präsenz und Zugangskontrollen. Für die Münchner wie für Gäste aus aller Welt soll das Oktoberfest auch in diesem Jahr vor allem eines bleiben: ein Ort der Gemeinschaft, des Feierns und der bayerischen Tradition.
OZD
OZD-Kommentar
Das Oktoberfest beginnt wie gewohnt mit Maß, Musik und Millionen – doch
die Sorglosigkeit vergangener Jahrzehnte ist längst dahin. Die
Sicherheitslage ist angespannt, die Weltlage drückt. Gleichzeitig
inszeniert München ein Spektakel, das als Ventil für eine Gesellschaft
taugt, die nach Unbeschwertheit hungert. Doch das Fest ist mehr als
Folklore: Es ist ein globales Symbol, das zeigt, wie Tradition, Politik
und Kommerz ineinander greifen. Ein Fehltritt, ein Vorfall – und die
Wiesn wäre politisches Brennglas. Reiters Schlag ins Fass wirkt wie eine
Geste des Durchhaltens.
OZD-Analyse
Traditioneller Auftakt
– Fassanstich durch Oberbürgermeister Dieter Reiter
– Erste Maß für Ministerpräsident Markus Söder
– Einzug der Wiesnwirte als farbenfrohes Ritual
Erwartung und Bedeutung
– Mehrere Millionen Besucher in zwei Wochen
– Größtes Volksfest der Welt mit weltweiter Strahlkraft
– Verbindung von bayerischer Kultur und internationalem Event
Sicherheitslage
– Polizei mit umfassendem Konzept
– Keine konkrete Bedrohung, aber höchste Wachsamkeit
– Balance zwischen Feierfreude und Sicherheitsanspruch
Mini-Infobox: Fakten zur Wiesn 2025
190. Oktoberfest seit 1810
Dauer: gut zwei Wochen
Besucher: mehrere Millionen jährlich
Maßpreis 2025: zwischen 13,60 und 15,30 Euro
40 Festzelte auf der Theresienwiese
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.