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Monstersturm „Ragasa“ rast heran – Evakuierungen und Chaos in Asien

Ein Monster aus Wind und Wasser wütet über Asien: Super-Taifun Ragasa zwingt Zehntausende in Notunterkünfte, bringt den Flugverkehr in Hongkong zum Erliegen und bedroht Millionen Menschen.

Ein gigantischer Wirbel aus Wasser und Wind peitscht auf die Philippinen zu: Super-Taifun „Ragasa“ entfesselt mit 215 Stundenkilometern und Böen von bis zu 265 Stundenkilometern eine zerstörerische Gewalt, die Dächer abreißen, Strommasten knicken und ganze Küsten verwüsten kann. Schon am Montagmorgen flohen mehr als 10.000 Menschen in Notunterkünfte, während erste peitschende Regenbänder den Norden des Landes trafen. Das Auge des Sturms soll nach Angaben der Wetterbehörde am Mittag über den Babuyan-Inseln auf Land prallen.

„Alle Regierungsbehörden sind in Alarmbereitschaft, um überall Hilfe zu leisten, wann auch immer sie gebraucht werden“, erklärte Präsident Ferdinand Marcos in einer dramatischen Botschaft auf Facebook. Katastrophenschutzchef Rueli Rapsing warnte: Sein Team sei „auf das Schlimmste“ vorbereitet.

Die Natur macht keine Kompromisse. Meteorologen warnen vor Sturzfluten und Erdrutschen, die ganze Dörfer verschlingen könnten. Schulen und Behörden in Manila und 29 weiteren Provinzen blieben geschlossen, während die Menschen in den Küstenregionen beten, dass ihre Häuser den Sturm überstehen.

Auch Taiwan spürt den Atem des Monstersturms. Rund 740 Kilometer entfernt wurden fast 300 Menschen aus der Region Hualien in Sicherheit gebracht. Die Behörden sprechen von „extrem heftigen Regenfällen“, die sich an den Bergen stauen und Flüsse über die Ufer treten lassen könnten.

Hongkong hingegen erlebt den Stillstand der Lüfte: Cathay Pacific kappte von Dienstagabend bis Donnerstag sämtliche Flüge. Über 500 Starts und Landungen fallen aus – ein globales Drehkreuz, lahmgelegt von der Wut der Natur.

Zwischen Juli und Oktober sind Taifune fester Bestandteil des Lebens in Südostasien. Doch Ragasa ist mehr als ein gewöhnlicher Sturm: Er ist das Sinnbild einer neuen Ära, in der sich durch den Klimawandel immer häufiger Monster bilden – näher an den Küsten, schneller wachsend, länger tobend. Was jetzt kommt, könnte der Anfang einer zerstörerischen Normalität sein.


OZD-Kommentar

Die Bilder sind erschreckend, doch sie werden zur Routine: Taifune, die immer stärker, immer zerstörerischer werden. Ragasa ist nicht nur ein Naturphänomen, er ist ein Mahnmal. Der Klimawandel lässt die Monsterstürme näher an den Küsten entstehen, ihre Wucht steigt von Jahr zu Jahr. Während Politiker reden, verlieren Menschen ihre Häuser, ihre Existenz, manchmal ihr Leben. Prognose: Wir stehen erst am Anfang. Die Stürme der Zukunft werden länger wüten, weiter ins Landesinnere ziehen und Infrastruktur zerschlagen, die nie für solche Gewalten gebaut war. Wer jetzt nicht handelt, liefert Millionen Menschen einer Katastrophe aus, die sich in den kommenden Jahrzehnten potenzieren wird.

Lesermeinungen

„Ich habe Familie in Manila. Wir zittern jedes Jahr, aber Ragasa macht uns diesmal richtig Angst.“ – Maria Gutierrez, Hamburg

„500 Flüge gestrichen – das zeigt, wie verletzlich selbst Hightech-Städte wie Hongkong sind.“ – Thomas Reinecke, Frankfurt

„Der Klimawandel ist längst Realität. Wann wacht die Politik endlich auf?“ – Andrea Kolbe, Berlin

OZD-Analyse

Die Naturgewalt Ragasa
a) Windgeschwindigkeiten – 215 km/h, Böen bis 265 km/h
– zerstörerisches Potenzial für Häuser, Infrastruktur und Landwirtschaft
b) Regionale Folgen – Überschwemmungen, Erdrutsche, Stromausfälle
– massenhafte Evakuierungen bereits vor Landfall

Internationale Auswirkungen
a) Philippinen – über 10.000 Menschen in Notunterkünften, Schulen geschlossen
b) Taiwan – fast 300 Evakuierte, Warnungen vor extremem Regen
c) Hongkong – mehr als 500 Flugausfälle, internationaler Reiseverkehr massiv betroffen

Langfristige Perspektive
a) Zyklonsaison Juli–Oktober – Stürme regelmäßig, aber zunehmend intensiver
b) Klimawandel – Stürme entstehen schneller, werden stärker, bleiben länger
c) Politische Dimension – Notwendigkeit globaler Klimaanpassungsstrategien

OZD-Erklärungen

Was ist ein Taifun?
Ein Taifun ist ein tropischer Wirbelsturm im westlichen Pazifik. Er entsteht über warmem Wasser, sobald Meerestemperaturen von über 26 Grad Celsius erreicht werden. Typisch sind extrem hohe Windgeschwindigkeiten, heftige Regenfälle und Sturmfluten.

Wer ist Ferdinand Marcos Jr.?
Ferdinand Marcos Jr., Jahrgang 1957, ist seit 2022 Präsident der Philippinen. Er ist der Sohn des ehemaligen Diktators Ferdinand Marcos. Seine Regierung steht vor enormen Herausforderungen durch Naturkatastrophen.

Was ist Cathay Pacific?
Cathay Pacific ist die größte Fluggesellschaft Hongkongs. Mit Sitz am internationalen Flughafen Chek Lap Kok gehört sie zu den führenden Airlines Asiens.

OZD-Lernen

Fakt Zahl/Angabe Evakuierte auf Philippinen 10.000 

Evakuierte in Taiwan 300 

Windgeschwindigkeit 215 km/h

Böen bis 265 km/h

Geschlossene Provinzen 29 + Manila

Flugausfälle in Hongkong mehr als 500


OZD / ©AFP


Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP