Der Taifun „Kalmaegi“ hat in Südostasien verheerende Schäden angerichtet. Nach Behördenangaben kamen in Vietnam mindestens fünf Menschen ums Leben, während die Zahl der Todesopfer auf den Philippinen auf 188 gestiegen ist. Noch immer gelten 135 Menschen als vermisst.
In Vietnam traf der Tropensturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 149 Kilometern pro Stunde auf die Provinz Gia Lai und richtete dort und in der Nachbarregion Dak Lak massive Schäden an. Laut Umweltministerium stürzten 57 Häuser ein, bei fast 3000 Gebäuden wurden Dächer abgedeckt. Außerdem seien elf Boote versenkt worden. In der Stadt Quy Nhon beseitigten Rettungskräfte gemeinsam mit Anwohnern entwurzelte Bäume und Trümmer.
Der staatliche Energiekonzern meldete Stromausfälle bei 1,6 Millionen Haushalten, ein Drittel sei inzwischen wieder versorgt. Vietnam kämpft zudem mit Überschwemmungen und Rekordregenfällen, die in den vergangenen Tagen bereits 47 Todesopfer gefordert hatten.
Auf den Philippinen hatte „Kalmaegi“ am Montag mit Windgeschwindigkeiten von 130 Kilometern pro Stunde die zentralen Inseln Cebu und Negros verwüstet, bevor der Sturm weiterzog. Die Behörden warnen vor weiteren Erdrutschen und Überschwemmungen.
Als nächstes wird der Taifun Thailand treffen. Die Behörden des Landes warnten am Freitag vor heftigen Regenfällen und Überschwemmungen, besonders im Nordosten. Der Sturm soll anschließend über große Teile des Landes hinwegziehen.
Experten machen den Klimawandel für die zunehmende Intensität tropischer Wirbelstürme verantwortlich. Diese bilden sich immer näher an den Küsten, verstärken sich schneller und bleiben länger über Land. Vietnam verzeichnet bereits den 13. Taifun des Jahres, während die Philippinen sich schon auf den nächsten Sturm – den Tropensturm „Fung-wong“ – vorbereiten, der kommende Woche als Supertaifun auf Luzon treffen könnte.
Kommentar:
„Kalmaegi“ zeigt erneut, wie verwundbar Südostasien gegenüber den Folgen des Klimawandels ist. Immer häufigere und heftigere Stürme zerstören nicht nur Infrastruktur, sondern gefährden auch Millionen Existenzen. Besonders in Ländern wie Vietnam und den Philippinen fehlen oft Mittel für Prävention und schnellen Wiederaufbau. Der neue Supertaifun „Fung-wong“ könnte das Ausmaß der Katastrophe noch vergrößern – und verdeutlicht, wie dringend internationale Klimaschutzmaßnahmen nötig sind.
OZD
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