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Leiche des Deutsch-Israelis Tamir Nimrodi identifiziert – Israel bestätigt Übergabe weiterer Hamas-Geiseln

Israel identifiziert die Leiche des Deutsch-Israelis Tamir Nimrodi – zwei weitere Opfer der Hamas-Geiselhaft bestätigt.

Nach Monaten der Ungewissheit herrscht bittere Gewissheit: Die Leiche des Deutsch-Israelis Tamir Nimrodi ist nach fast zwei Jahren identifiziert worden. Der 20-jährige Soldat war beim Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt worden – nun wurde sein Körper an Israel übergeben. Seine Familie bestätigte am Mittwoch, dass die sterblichen Überreste nach Israel zurückgebracht wurden.

„Mit gebrochenem Herzen und unerträglichem Schmerz geben wir bekannt, dass der Leichnam von Tamir, meinem geliebten ältesten Sohn, (gestern) Abend aus Gaza überführt wurde“, schrieb Alon Nimrodi, der Vater des jungen Mannes, in einem emotionalen Beitrag auf Facebook. Von seinem Sohn hatte es seit dem Angriff kein Lebenszeichen gegeben. Tamir war als Soldat an der Grenze zum Gazastreifen stationiert und wurde von den Islamisten im Schlafanzug aus einer Kaserne verschleppt.

Neben Nimrodi wurden zwei weitere Hamas-Geiseln identifiziert: Uriel Baruch und Eitan Levy. Baruch war Teilnehmer des Nova-Musikfestivals, als er von Hamas-Kämpfern entführt wurde. Levy, ein Taxi-Fahrer, wurde getötet, nachdem er am Tag des Angriffs eine Freundin im Kibbuz Beeri abgesetzt hatte. Beide Familien teilten in sozialen Netzwerken ihre „tiefe Trauer“ und „unerträglichen Schmerz“ über den Verlust.

Die Hamas hatte am Montag und Dienstag die Leichen von jeweils vier Geiseln an Israel übergeben. Laut dem Waffenruhe-Abkommen hätten jedoch bis Montagmittag alle 28 verbliebenen Geiseln übergeben werden müssen. Die Verzögerung sorgt in Israel für Empörung – Angehörige und Politiker werfen der Hamas „Zynismus und bewusste Verletzung des Abkommens“ vor.

Zwei Jahre nach dem beispiellosen Überfall der Hamas auf Israel ist die Lage im Nahen Osten weiter angespannt. Die am Freitag in Kraft getretene Waffenruhe gilt als erste Phase eines von US-Präsident Donald Trump entworfenen Friedensplans, der eine schrittweise Entwaffnung der Hamas und den Austausch von Gefangenen vorsieht.

Nach offiziellen Angaben wurden beim Angriff im Oktober 2023 über 1200 Menschen getötet und 251 Geiseln verschleppt. Laut den von der Hamas kontrollierten Behörden im Gazastreifen kamen seit Beginn des Krieges mehr als 67.000 Menschen ums Leben – Zahlen, die international nicht unabhängig überprüfbar sind.

Der Fall Tamir Nimrodi steht symbolisch für das Leid der Familien, die seit zwei Jahren auf Gewissheit hoffen. Israels Regierung sieht sich nun wachsendem Druck ausgesetzt, die Rückführung aller verbliebenen Geiseln sicherzustellen – und zugleich die fragile Waffenruhe zu bewahren.

OZD


Alle Angaben ohne Gewähr. 

Bild: AFP