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Leiche des Deutsch-Israelis Tamir Nimrodi identifiziert – Israel bestätigt Übergabe weiterer Hamas-Geiseln

Israel identifiziert die Leiche des Deutsch-Israelis Tamir Nimrodi – zwei weitere Opfer der Hamas-Geiselhaft bestätigt.

Die Leiche des Deutsch-Israelis Tamir Nimrodi ist nach fast zwei Jahren grausamer Ungewissheit identifiziert worden. Der 20-jährige Soldat war am 7. Oktober 2023 beim Angriff der Hamas auf Israel entführt worden – nun wurden seine sterblichen Überreste am Dienstag an Israel übergeben. Seine Familie bestätigte am Mittwoch den Eingang der Leiche und sprach von einem „Moment tiefster Trauer, aber auch des Abschieds“.

Nimrodi war an der Grenze zum Gazastreifen stationiert, als er im Schlafanzug aus seiner Kaserne verschleppt wurde. Seit seiner Entführung hatte es kein Lebenszeichen mehr gegeben. Sein Vater, Alon Nimrodi, hatte wiederholt die Bundesregierung aufgefordert, sich stärker für die Freilassung der Geiseln einzusetzen – eine Forderung, die viele Angehörige deutsch-israelischer Opfer teilen.

Neben Nimrodi wurden die Leichen von Uriel Baruch und Eitan Levy identifiziert. Baruch war beim Nova-Musikfestival entführt worden, Levy – ein Taxifahrer – wurde getötet, nachdem er einen Freund im Kibbuz Beeri abgesetzt hatte. Beide Männer galten seit dem Hamas-Angriff als vermisst.

Die Hamas hatte am Montag und Dienstag die Leichen von insgesamt acht Geiseln übergeben, obwohl laut Waffenruhe-Abkommen alle 28 verbliebenen Opfer bis Montagmittag hätten übergeben werden sollen. Die Verzögerung sorgt in Israel für Empörung – viele Angehörige werfen der Hamas „brutale Instrumentalisierung der Opfer“ vor.

Die Waffenruhe, die am vergangenen Freitag in Kraft trat, gilt als Teil eines neuen Friedensplans, den US-Präsident Donald Trump initiiert hatte. Israel und die Hamas haben der ersten Phase zugestimmt, die neben dem Austausch von Gefangenen auch humanitäre Lieferungen vorsieht.

Seit dem Terrorangriff vom Oktober 2023, bei dem über 1200 Menschen getötet und 251 Geiseln verschleppt wurden, dauern die Kämpfe im Gazastreifen an. Laut den von der Hamas kontrollierten Behörden starben seitdem über 67.000 Menschen – Zahlen, die international nicht unabhängig überprüfbar sind.

Der Fall Nimrodi steht sinnbildlich für das anhaltende Leid und die politische Ohnmacht, die den Konflikt bis heute prägen. Trotz Waffenruhe bleibt die Hoffnung auf eine dauerhafte Lösung fragil.

OZD


Alle Angaben ohne Gewähr.

Bild: AFP