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Neue Gewalt im Gazastreifen: Hamas meldet 21 Tote – Israel spricht von Reaktion auf Angriff

Im Gazastreifen sterben laut Hamas-Zivilschutz 21 Menschen bei israelischen Angriffen. Beide Seiten werfen einander Brüche der Waffenruhe vor.

Neue Eskalation trotz Waffenruhe: 21 Tote nach israelischen Angriffen im Gazastreifen

Im Gazastreifen ist die fragile Waffenruhe erneut erschüttert worden. Laut dem von der Hamas kontrollierten Zivilschutz wurden bei fünf israelischen Angriffen am Samstagabend 21 Menschen getötet. Die Behörde verurteilte die Luftschläge als „klaren Verstoß gegen die Waffenruhe“, die seit dem 10. Oktober gilt.

Die israelische Armee (IDF) bestätigte Angriffe, erklärte jedoch, sie habe Hamas-Stellungen attackiert – als Reaktion auf einen bewaffneten Angreifer, der Soldaten im Süden des Gazastreifens attackiert habe. Der Angreifer sei getötet worden.

Gegenseitige Vorwürfe: Waffenruhe unter massivem Druck

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu warf der Hamas vor, durch wiederholte Angriffe die Waffenruhe zu brechen. Israel habe daraufhin „fünf hochrangige Hamas-Terroristen getötet“, hieß es aus seinem Büro.

Die Hamas beschuldigte wiederum Israel, die Lage bewusst zu eskalieren, um die Feuerpause zu sabotieren. Sie sprach von einer „absichtlichen Untergrabung der Waffenruhe“.

Seit Inkrafttreten der Waffenruhe wurden laut Hamas-Gesundheitsbehörden 312 Palästinenser durch israelische Angriffe getötet – eine Zahl, die international Besorgnis und Kritik auslöst.

Hintergrund: Zwei Jahre nach dem Großangriff der Hamas bleibt der Frieden fern

Die Waffenruhe trat rund zwei Jahre nach dem Hamas-Angriff auf Israel in Kraft, der den verheerenden Gaza-Krieg ausgelöst hatte. Trotz diplomatischer Bemühungen zeigt sich: Die Lage bleibt extrem instabil, das Vertrauen beider Seiten ist kaum vorhanden.
Jede Attacke – unabhängig von ihrem Auslöser – droht erneut eine Spirale der Gewalt zu entfachen.

Kommentar 

Die erneute Eskalation verdeutlicht das katastrophale Scheitern aller Bemühungen, das Leid der Zivilbevölkerung zu reduzieren. Waffenruhe bedeutet Schutz für Unbeteiligte – und genau dieser Schutz wird wiederholt gebrochen.
Ob durch Angriffe der Hamas oder durch militärische Reaktionen Israels: Jeder neue Schlag trifft vor allem Zivilisten, Familien, Kinder.

Ein politisches Patt darf niemals zur Rechtfertigung für zivile Opfer werden. Die internationale Gemeinschaft muss stärker darauf drängen, dass Verstöße gegen Feuerpausen konsequent verurteilt, dokumentiert und untersucht werden.
Ohne glaubwürdige Mechanismen bleibt jede Waffenruhe ein brüchiger, brandgefährlicher Zustand.

OZD


Alle Angaben ohne Gewähr
Bild: AFP