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Historisch: Erster Muslim als New Yorker Bürgermeister – Trump tobt nach Wahlschlappe

Der linke Demokrat Zohran Mamdani hat die Bürgermeisterwahl in New York klar gewonnen – und schreibt Geschichte als erster Muslim in diesem Amt. Auch in Virginia und New Jersey siegten Demokratinnen. Für Donald Trump ist es ein politischer Dämpfer.

Die US-Demokraten haben bei den wichtigen Regionalwahlen einen deutlichen Erfolg errungen. In New York gewann der 34-jährige Zohran Mamdani, ein erklärter Gegner von Präsident Donald Trump, mit großem Vorsprung die Bürgermeisterwahl. Damit zieht erstmals in der Geschichte der Metropole ein Muslim ins Rathaus ein.

Mamdani, Abgeordneter im Parlament des Bundesstaats New York und Kind ugandisch-indischer Eltern, versprach seinen Anhängern in der Siegesrede: „Diese Stadt ist Eure Stadt, und diese Demokratie gehört auch Euch.“ Der Politiker vom linken Flügel der Demokraten setzte sich gegen Andrew Cuomo, den früheren Gouverneur und von Trump unterstützten Unabhängigen, deutlich durch.

Mamdani warb im Wahlkampf mit sozialen Themen – einer Mietpreisbremse, kostenlosen Bussen und Kinderbetreuung, finanziert durch höhere Steuern für Reiche. Besonders bei jungen Wählern kam er damit an. Trump reagierte wütend und nannte ihn auf seiner Plattform Truth Social einen „100 Prozent kommunistischen Irren“.

Auch in den Bundesstaaten Virginia und New Jersey setzten sich die Demokraten durch. In Virginia gewann die 46-jährige Abigail Spanberger, frühere CIA-Mitarbeiterin, als erste Frau das Gouverneursamt. In New Jersey folgt die Demokratin Mikie Sherrill auf ihren Parteifreund Phil Murphy.

Die drei Abstimmungen galten als Stimmungstest ein Jahr nach Trumps Wiederwahl. Der Präsident räumte die Niederlage der Republikaner mit sichtbarem Groll ein und machte den laufenden Shutdown verantwortlich – die seit Wochen andauernde Haushaltssperre, die Millionen Amerikaner betrifft.

Trumps Versuch, den Wahlkampf in New York durch Drohungen und Angriffe zu beeinflussen, scheiterte. Mamdani wurde trotz – oder gerade wegen – seiner pro-palästinensischen Haltung im Gaza-Krieg zum Symbol für eine jüngere, progressivere Generation der Demokraten. „Trump wollte mich stoppen – und hat die Stadt nur vereint“, sagte er in der Nacht.

OZD

OZD-Kommentar:
Trump verliert nicht nur eine Wahl, sondern sein Gespür für Amerika. Während er weiter mit Drohungen und Spaltungsrhetorik agiert, spricht Mamdani jene Generation an, die sich bezahlbares Wohnen, Gerechtigkeit und Vielfalt wünscht. Der Sieg des 34-Jährigen ist kein Zufall, sondern das Produkt einer Gesellschaft, die genug hat von den ewigen Machtspielen der alten Männer. Doch Mamdani steht nun vor einem gewaltigen Spagat: soziale Reformen umsetzen – ohne die Wirtschaft zu verschrecken. Wenn er Erfolg hat, könnte New York zum Gegenmodell von Trumps Amerika werden.

Mini-Infobox:
Zohran Mamdani (34): erster muslimischer Bürgermeister New Yorks
– Sieg über Andrew Cuomo, Ex-Gouverneur
– Demokratische Siege auch in Virginia (Spanberger) und New Jersey (Sherrill)
– Trump räumt Niederlage auf Truth Social ein
– Wahlen gelten als Test vor den US-Zwischenwahlen 2026

OZD-Analyse

Die politische Bedeutung
a) Niederlage für Trump: – Der Präsident verliert Einfluss selbst in republikanischen Hochburgen.
b) Linksrutsch der Demokraten: – Mamdani steht für soziale Reformen und Diversität.
c) Signalwirkung: – Junge, urbane Wähler treiben die politische Erneuerung voran.

Trumps Machtverlust
– Seine Attacken auf Mamdani wirkten überzogen und mobilisierten Gegner.
– Die Haushaltssperre schadete dem Image eines handlungsfähigen Präsidenten.
– Innerparteilich wächst der Unmut über seine Strategie.

Mamdani als Symbolfigur
– Sohn ugandischer Intellektueller, erst seit 2018 US-Bürger.
– Verkörpert ein progressives, multiethnisches Amerika.
– Wird an seinen sozialen Versprechen gemessen werden – besonders in einer Stadt mit massiver Wohnungskrise.

Wer ist Zohran Mamdani?
Zohran Kwame Mamdani wurde 1991 in Uganda geboren und kam als Kind nach New York. Er ist Sohn des bekannten Intellektuellen Mahmood Mamdani und der Schriftstellerin Mira Nair. Mamdani engagierte sich früh in sozialen Bewegungen und wurde 2020 in das Parlament des Bundesstaats New York gewählt. Er gilt als Vertreter des linken Parteiflügels um Alexandria Ocasio-Cortez.

Was ist der Shutdown?
Als „Shutdown“ bezeichnet man in den USA den Stillstand der Bundesverwaltung, wenn sich Kongress und Regierung nicht auf ein neues Budget einigen. Viele Behörden müssen schließen, Angestellte werden in Zwangsurlaub geschickt – ein Symbol politischer Lähmung.

OZD-Extras
Fun-Fact: Mit 34 Jahren ist Mamdani der jüngste Bürgermeister New Yorks seit 1902 – und der erste, der in seiner Jugend Pizza auslieferte, bevor er in die Politik ging.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.