Erleichterung, Jubel, pure Emotion – der VfB Stuttgart hat sich mit einem hart erkämpften 2:0 (0:0) gegen Feyenoord Rotterdam in der Europa League zurückgemeldet. Erst in der Schlussphase belohnten sich die Schwaben vor 60.000 Zuschauern mit Toren von Bilal El Khannouss (84.) und Deniz Undav (90.+1).
„Wenn wir nicht gewonnen hätten, wäre der Druck sehr groß geworden. Jetzt haben wir uns eine gute Ausgangsposition erarbeitet“, sagte Trainer Sebastian Hoeneß sichtlich erleichtert. Nach zwei Pleiten gegen Basel und Fenerbahce war der Sieg Pflicht – und er kam spät, aber verdient.
Mit sechs Punkten aus vier Spielen steht Stuttgart nun wieder in Reichweite der K.o.-Phase. Dennoch haderte Hoeneß mit dem Auftritt seiner Elf: „Die erste Halbzeit war nicht gut, es war wild. Was wir vorhatten, ist nicht aufgegangen.“ Erst nach der Pause fanden die Schwaben Struktur und Zielstrebigkeit.
Für Deniz Undav, der erneut zum Matchwinner avancierte, war der Erfolg ein Signal: „Das war ein Must-win-Spiel. Wir haben eine überragende Mannschaft, jetzt müssen wir weitermachen.“ Auch Angelo Stiller betonte die Bedeutung des Sieges: „Es war wichtig, dass wir gewonnen haben, wenn man auf die Tabelle schaut.“
Am 27. November empfängt der VfB die Go Ahead Eagles – ein weiterer Schritt Richtung Achtelfinale ist möglich. Zuvor wartet am Sonntag das Bundesliga-Derby gegen Augsburg (17.30 Uhr/DAZN), bei dem der Aufschwung bestätigt werden soll.
OZD
OZD-Kommentar:
Sebastian Hoeneß hat wieder einmal bewiesen, dass er Spiele lesen kann –
und vor allem: dass seine Mannschaft nie aufgibt. Der Sieg gegen
Rotterdam war kein Fußballfest, aber ein Zeichen mentaler Stärke.
Stuttgart wirkt nach den jüngsten Rückschlägen gereift, kämpferisch und
geschlossen. Doch die Wahrheit bleibt: Wer europäisch bestehen will,
muss künftig früher dominieren. Der Druck ist fürs Erste weg – aber die
Pflicht, besser zu werden, bleibt.
Mini-Infobox:
– Ergebnis: VfB Stuttgart – Feyenoord Rotterdam 2:0 (0:0)
– Tore: El Khannouss (84.), Undav (90.+1)
– Punkte: 6 aus 4 Spielen
– Nächstes Spiel: 27. November gegen Go Ahead Eagles
– Trainer: Sebastian Hoeneß
OZD-Analyse
Schlüssel zum Erfolg
a) Moral und Geduld: – Stuttgart blieb trotz schwacher erster Hälfte ruhig.
b) Späte Tore: – Effektivität in der Schlussphase rettete den Abend.
c) Defensiv stabiler: – Kein Gegentor nach zwei Europa-League-Pleiten.
Trainer Hoeneß im Fokus
– Mutige Wechsel, klare Ansprache – und ein unaufgeregtes Coaching.
– Kritik an der „wilden“ Anfangsphase zeigt Selbstreflexion.
– Ziel: Balance zwischen Leidenschaft und Kontrolle finden.
Blick nach vorn
– Mit sechs Punkten lebt der Traum vom Achtelfinale.
– Gegen Go Ahead Eagles zählt nur ein Sieg.
– Derby gegen Augsburg als Stimmungstest für die Liga.
Wer ist Sebastian Hoeneß?
Sebastian Hoeneß, 42, ist seit 2023 Cheftrainer des VfB Stuttgart. Zuvor
coachte er die TSG Hoffenheim und die zweite Mannschaft des FC Bayern.
Er steht für taktische Flexibilität und klare Kommunikation – und führt
Stuttgart Schritt für Schritt zurück ins internationale Rampenlicht.
Was ist die Europa League?
Die UEFA Europa League ist der zweithöchste Europapokal im
Vereinsfußball. Sie bietet Traditionsvereinen und aufstrebenden Teams
die Chance, sich auf internationaler Bühne zu beweisen – oft mit
spannenderen Geschichten als die Champions League.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
OZD-Extras
Fun-Fact: Der VfB hat
erstmals seit 2012 wieder zwei aufeinanderfolgende
Europa-League-Heimspiele gewonnen – und beide Male traf Deniz Undav in
der Schlussphase.