RB Leipzig hat im Ost-Duell bei Union Berlin einen empfindlichen Rückschlag kassiert. Die Sachsen verloren zum Auftakt des 14. Bundesliga-Spieltags mit 1:3 an der Alten Försterei und ließen im Kampf um die Champions-League-Plätze wichtige Punkte liegen. Knapp eine Woche nach dem furiosen 6:0 gegen Eintracht Frankfurt wirkte die RB-Offensive überraschend harmlos, ideenlos und phasenweise fahrig. Der zweite Tabellenplatz ist damit akut in Gefahr.
Union Berlin hingegen feierte ein dringend benötigtes Erfolgserlebnis und schüttelte die jüngste Negativserie ab. Nach drei Pflichtspielniederlagen in Folge verschafften sich die Köpenicker Luft im Abstiegskampf – und beendeten gleichzeitig ihre viel zitierte Sturmflaute. Oliver Burke eröffnete nach der Pause den Torreigen, Ilyas Ansah stellte wenig später den alten Abstand wieder her, ehe Tim Skarke in der Nachspielzeit endgültig alles klar machte. Für Leipzig hatte der eingewechselte Tidiam Gomis zwischenzeitlich ausgeglichen.
Leipzigs Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer fand nach dem Spiel deutliche Worte. Die Niederlage gehe in Ordnung, Union habe die Fehler eiskalt ausgenutzt. Wenn man eine Spitzenmannschaft sein wolle, müsse man in jedem Spiel maximal fokussiert sein – genau das habe gefehlt.
Die Partie begann zerfahren. Beide Teams leisteten sich zahlreiche Ungenauigkeiten, echte Torchancen blieben zunächst aus. Union zeigte viele Stockfehler, RB agierte im Aufbau zu unsauber. Erst Leipzigs Youngster Yan Diomande brachte Tempo ins Spiel. Der 19-Jährige sorgte mit seinen Dribblings für Unruhe, scheiterte aber ebenso wie Christoph Baumgartner an Union-Keeper Frederik Rönnow.
Doch die kurze Leipziger Drangphase verpuffte. Gegen die kompakte Berliner Defensive fanden die Gäste kaum Lösungen, während Union mit zunehmender Spielzeit mutiger wurde. Kurz vor der Pause ließ Janik Haberer noch eine Großchance liegen, nach dem Seitenwechsel nutzten die Hausherren ihre Möglichkeiten dann konsequent – und stellten Leipzigs Anspruch auf Konstanz eindrucksvoll infrage. OZD
OZD-Kommentar – Leipzigs Glanz ist brüchig
RB Leipzigs Auftritt in Berlin ist mehr als ein Ausrutscher – er ist ein Warnsignal. Eine Mannschaft, die Champions League spielen will, darf sich nicht so leicht den Schneid abkaufen lassen. Nach dem Frankfurter Schützenfest folgte Ernüchterung, weil Tempo, Präzision und Durchschlagskraft fehlten. Union zeigte, was Leidenschaft, Geduld und Konsequenz bewirken können. Leipzig hingegen offenbarte einmal mehr, dass der Weg zur echten Spitzenmannschaft noch immer von Rückschlägen gepflastert ist. Wer oben bleiben will, muss auch in unbequemen Spielen liefern.

Mini-Infobox
– Union Berlin schlägt RB Leipzig mit 3:1
– Leipziger verlieren wichtige Punkte im CL-Rennen
– Union beendet Sturmflaute nach drei Niederlagen
– Burke, Ansah und Skarke treffen für Union
– Leipzigs zweiter Tabellenplatz wackelt
OZD-Analyse
Leipziger Offensivproblem
– a) Kaum Lösungen gegen kompakte Defensive
– b) Zu wenig Tempo im letzten Drittel
– c) Abhängigkeit von Einzelaktionen
Union findet zurück zur Stärke
– a) Mutiger Auftritt nach der Pause
– b) Effiziente Chancenverwertung
– c) Emotionaler Befreiungsschlag im Abstiegskampf
Bedeutung für den Saisonverlauf
– a) RB verliert wichtige Big Points
– b) Union verschafft sich Luft nach unten
– c) Ost-Duell mit Signalwirkung für beide Teams

Was ist RB Leipzig?
RB Leipzig ist ein Bundesligist aus Sachsen und gehört seit Jahren zu
den konstanten Topteams der Liga. Ziel des Klubs ist die dauerhafte
Qualifikation für die Champions League und die nationale wie
internationale Etablierung in der Spitze.
Wer ist Steffen Baumgart?
Steffen Baumgart ist Cheftrainer von Union Berlin. Der frühere
Bundesligastürmer steht für emotionalen, intensiven Fußball und soll
Union nach schwierigen Monaten wieder stabilisieren und in sichere
Tabellenregionen führen.
OZD-Extras
Union Berlin gewann erstmals seit Wochen wieder ein Bundesligaspiel mit
drei eigenen Toren – ein deutliches Zeichen offensiver Befreiung.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.