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Guardiola rechnet mit sich selbst ab: „Ich war nicht gut genug“

Pep Guardiola zieht nach einer schwierigen Saison bei Manchester City ein schonungsloses Fazit – und übernimmt die Verantwortung für das Scheitern in der Liga und der Champions League.

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Es war ein seltener Moment der Offenheit: Pep Guardiola, der sonst für taktische Brillanz und mentale Stärke steht, blickte vor dem Spiel gegen den FC Southampton tief in den Spiegel – und zeigte sich selbstkritisch wie selten. „Ich war nicht gut genug, einen Ausweg zu finden“, erklärte der Star-Trainer von Manchester City. Nach dem Verlust der Meisterschaft und dem Champions-League-Aus gegen Real Madrid ist klar: Diese Saison ist für Guardiola eine der härtesten seiner Karriere.

Seit dem verletzungsbedingten Ausfall von Mittelfeldchef Rodri im vergangenen Herbst war der Motor der Citizens ins Stottern geraten. Die Mannschaft verlor ihre spielerische Dominanz, der Rhythmus fehlte – und mit ihm die Ergebnisse. Auch Führungsspieler wie Ilkay Gündogan konnten die Balance nicht dauerhaft herstellen. City verpasste nicht nur die Titelverteidigung, sondern rutschte phasenweise aus den Champions-League-Rängen.

„Wir hatten keine Energie mehr“, gab Guardiola offen zu. „Ich habe keinen Weg gefunden, dass die Spieler sich wieder wohlfühlen und Spiele gewinnen.“ Es sei emotional herausfordernder gewesen als je zuvor, sagte der frühere Bayern-Coach: „In der Vorbereitung, in der Stimmung, im Alltag – es war schwierig, das Level der vergangenen Jahre zu halten.“

Trotzdem ist für Guardiola noch nicht alles verloren. Vor dem Spiel beim bereits abgestiegenen Schlusslicht FC Southampton kämpft sein Team weiter um die Champions-League-Qualifikation – und hat zudem am 17. Mai im Wembley-Stadion die Chance, den FA Cup zu gewinnen. Dort wartet Crystal Palace, ein unangenehmer Gegner, aber auch eine Gelegenheit zur Rehabilitation.

Für Guardiola, der mit City bereits sechs Meistertitel, zwei Pokalsiege und den lang ersehnten Triumph in der Champions League errang, ist die aktuelle Saison ein Warnsignal. Nicht für seine Klasse – sondern für die Grenzen einer Ära, die ins Wanken geraten ist.

OZD

OZD-Kommentar:
Pep Guardiola offenbart eine Schwäche, die größer ist als jeder verlorene Titel: Zweifel an sich selbst. Der Mann, der Fußball neu dachte, der mit City Dominanz auf ein neues Level hob, wirkt plötzlich müde – und ehrlich. Dass er sich nicht hinter Verletzungen oder Pech versteckt, sondern sich selbst in die Pflicht nimmt, ist bemerkenswert. Doch es ist auch ein Alarmsignal: Wenn selbst Guardiola keinen Weg findet, seine Mannschaft mental wiederzubeleben, was bleibt dann? Der Mythos Manchester City bröckelt – nicht wegen fehlender Qualität, sondern wegen fehlender Energie. Die große Frage lautet nun: Ist das nur ein Knick – oder der Anfang vom Ende einer goldenen Ära? Der FA Cup mag noch retten, was zu retten ist. Doch der Glanz ist angekratzt – und das weiß Guardiola besser als jeder andere.

OZD-Analyse

1. Die Saisonkrise von Manchester City
a) Verletzungen und mentale Tiefpunkte prägen den Saisonverlauf.
– Rodris Ausfall als Wendepunkt: Spielkontrolle und Stabilität gingen verloren.
– Champions-League-Aus gegen Real Madrid – symbolisch für verlorene Leichtigkeit.
b) Kein Meistertitel, keine Energie – ungewohnte Schwäche.
– Guardiola spricht von seiner schwierigsten Saison überhaupt.
– Der Spielstil wirkt kraftlos, das Selbstverständnis beschädigt.

2. Guardiolas Selbstkritik als Führungsstil
a) Guardiola übernimmt die volle Verantwortung.
– „Ich war nicht gut genug“ – eine Selbsteinschätzung mit Seltenheitswert im Top-Fußball.
– Offenheit statt Ausreden – ein Zeichen echter Führung.
b) Emotionale Komponente steht im Vordergrund.
– Guardiola verweist auf mentale Erschöpfung seiner Spieler.
– Motivation, Stimmung und Atmosphäre – alles schwieriger als in Meisterjahren.

3. Der Blick nach vorn – letzte Chancen in der Saison
a) Champions-League-Qualifikation ist das Minimalziel.
– Punktgleich mit Verfolgern – kein Selbstläufer.
– Spiel gegen Southampton Pflichtsieg – aber nicht ohne Risiko.
b) FA Cup als Trostpflaster und Wendepunkt.
– Finale gegen Crystal Palace am 17. Mai.
– Ein Titel als Abschluss einer zähen Saison – oder als Übergang in eine neue Phase?


Wer ist Pep Guardiola?
Pep Guardiola ist einer der erfolgreichsten Fußballtrainer der Moderne. Er prägte den FC Barcelona mit dem Tiki-Taka-Stil, gewann mit dem FC Bayern zahlreiche Titel und formte Manchester City zur besten Mannschaft Englands. Mit City gewann er unter anderem sechs Premier-League-Titel und erstmals die Champions League 2023. Sein Fußballstil steht für Kontrolle, Pressingintelligenz und Dominanz – aktuell jedoch steht Guardiola vor einer seiner größten Herausforderungen.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.


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