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Hammer: Florian Wellbrock holt Gold

Ein Jahr nach dem olympischen Tiefpunkt meldet sich Florian Wellbrock eindrucksvoll zurück: In tropischer Hitze gewinnt er bei der Schwimm-WM in Singapur das Freiwasser-Gold über zehn Kilometer – sein siebter WM-Titel.

Es war die Antwort eines Champions: Florian Wellbrock hat sich ein Jahr nach seinem olympischen Debakel in Paris eindrucksvoll auf der großen Bühne zurückgemeldet. Der 27-jährige Olympiasieger von Tokio holte sich im ersten Freiwasserrennen der Schwimm-WM in Singapur die Goldmedaille über zehn Kilometer – in 1:59:55,5 Stunden setzte er sich im 30,4 Grad warmen Meer vor der Insel Sentosa gegen Italiens Serien-Europameister Gregorio Paltrinieri durch. Olympiazweiter Oliver Klemet wurde in einem packenden Finale Vierter – nur eine Zehntelsekunde fehlte zur Bronzemedaille.

„Ganz ehrlich: Ich habe die Rennen im kalten Wasser gehasst“, gestand Wellbrock nach dem Triumph und lobte die Bedingungen im tropischen Meer: „Heute waren perfekte Bedingungen für mich. Ich bin sehr glücklich mit meiner Goldmedaille.“ Das Rennen war wegen mangelhafter Wasserqualität vom Morgen auf den Mittag verschoben worden – laut Weltverband World Aquatics erlaubten neue Messungen einen sicheren Start.

Wellbrock zeigte ein kontrolliertes Rennen mit perfekter Renneinteilung. Während Ungarns Kristof Rasovszky mit einem aggressiven Start zunächst das Tempo bestimmte, übernahm Wellbrock nach zehn Minuten die Kontrolle – und gab sie bis zum Ziel nicht mehr her. Klemet hielt lange mit, verpasste Bronze dann aber hauchdünn.

Der Erfolg ist für Wellbrock weit mehr als ein Medaillengewinn: Bei den Olympischen Spielen in Paris war er über 800 und 1500 Meter Freistil bereits in den Vorläufen gescheitert, im Freiwasser-Rennen wurde er Achter – eine bittere Enttäuschung für den Medaillenanwärter. Es folgte eine längere Auszeit, die nun in Singapur mit einem goldenen Comeback endete.
OZD / ©AFP

OZD-Kommentar:
Florian Wellbrock hat sich zurückgekämpft – nicht nur auf das Podium, sondern ins Zentrum des Weltschwimmsports. Was in Paris in einer schmerzhaften sportlichen Krise endete, verwandelt sich nun in Singapur in eine goldene Auferstehung. Diese WM-Medaille ist kein Selbstläufer, sondern das Ergebnis von Ehrgeiz, Selbstkritik und kluger Renntaktik.
Die Freiwasser-Welt hat Wellbrock zurück – und sie hat ihn besser als zuvor. Bei tropischen Bedingungen dort zu gewinnen, wo andere physisch und psychisch scheitern, ist ein Statement. Nicht nur an die Konkurrenz, sondern auch an sich selbst.
Wellbrock beweist: Größe zeigt sich nicht nur im Triumph, sondern im Weg dorthin – durch Rückschläge, Zweifel und Reife. Wer ihn jetzt noch unterschätzt, wird untergehen.


Lesermeinungen
„So sieht ein echtes Comeback aus – Wellbrock ist ein Vorbild für Durchhaltevermögen!“ Bredel 
„Nach dem Paris-Debakel hätte ich nie gedacht, dass er so stark zurückkommt – Chapeau!“ Deny 
„Klemet hätte Bronze auch verdient – aber trotzdem tolle Teamleistung der Deutschen!“ Hans Mückler 


OZD-Analyse

1. Das Rennen und die Taktik
– Rennen über zehn Kilometer, 30,4 Grad warmes Wasser vor Sentosa-Insel.
– Wellbrock kontrollierte das Tempo ab der zehnten Minute.
– Rasovszky startete aggressiv, Paltrinieri hielt lange mit – doch Wellbrock dominierte das Finish.
– Klemet hielt Anschluss, verpasste Bronze um eine Zehntelsekunde.

2. Die Bedeutung des Sieges
a) Psychologische Reife –
– Rückschläge bei Olympia in Paris 2024: keine Finalteilnahme im Becken, Platz acht im Freiwasser.
– Lange Pause zur Regeneration und mentalen Neuausrichtung.
– Comeback mit souveränem Titelgewinn.
b) Souveränität im Warmwasser –
– Bedingungen im Meer lagen Wellbrock besser als frühere kalte Rennen.
– Strategische Einteilung und kluge Energiereserven sicherten das Finale.

3. Die Lage im deutschen Team
– Klemet als Vierter mit starker Leistung, zeigt Tiefe im DSV-Team.
– Rennen der Frauen musste wegen Wasserqualität verschoben werden.
– Wellbrock nun mit insgesamt sieben WM-Goldmedaillen – damit auf Rekordkurs.


Wer ist Florian Wellbrock?
Florian Wellbrock ist ein deutscher Schwimmer aus Magdeburg und Olympiasieger im Freiwasserschwimmen von 2021 (Tokio). Der 27-Jährige gilt als Allround-Talent im Becken wie im offenen Wasser. Nach einem Karriereknick bei Olympia 2024 kehrte er nun bei der WM 2025 mit einem Goldcoup zurück. Insgesamt hält er sieben WM-Titel und zählt zu den erfolgreichsten deutschen Schwimmern der Geschichte.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.