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Ministerin Gorißen reist nach Finnland in Europas Hauptstadt des Waldes

Wichtiger Austausch zu Waldumbau und Holzwirtschaft

Die Wälder in Finnland haben für die Menschen dort eine hohe ökonomische, ökologische und kulturelle Bedeutung. Rund drei Viertel des Landes sind mit Wäldern bedeckt. Forstlich herausragend ist Finnland vor allem wegen der Größe seines Waldes, der enorm wichtigen Forst- und Holzwirtschaft sowie seiner modernen Technik bei der Bewirtschaftung. Zudem ist Finnland mit führend beim Thema „Bauen mit Holz“. So wird die finnische Stadt Joensuu im Osten auch „Europas Hauptstadt des Waldes“ genannt – dort sind namhafte forstwissenschaftliche Einrichtungen angesiedelt wie das Europäische Forst Institut (EFI) oder große Forstmaschinenhersteller. Zudem ist der waldreiche und berühmte Koli-Nationalpark in der Nähe.

Auch für Nordrhein-Westfalen erfüllt der Wald vielfältige ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Funktionen. Um den Erfahrungsaustausch beider Länder zu stärken und sich aus erster Hand über wissenschaftliche und wirtschaftliche Innovationen der Forstwirtschaft und des Bauens mit Holz zu informieren, reist Ministerin Silke Gorißen von Dienstag, 13. Mai 2025, bis Freitag, 16. Mai 2025, in Begleitung einer Delegation von Forstfachleuten, Wissenschaftlern und Vertretern der Waldbesitzverbände aus Nordrhein-Westfalen nach Finnland. Besuchsstationen sind Joensuu sowie die Hauptstadt Helsinki, wo die Ministerin zu politischen Gesprächen mit der Spitze des finnischen Ministeriums für Land- und Forstwirtschaft zusammenkommt.

Ministerin Gorißen: „Finnland hat über 20 Millionen Hektar Wald und gehört zu den führenden Ländern in Europa in der Forstwirtschaft und im Bauen mit dem nachhaltigen Rohstoff Holz. Die Wälder in Finnland stehen – genau wie die Wälder bei uns in Nordrhein-Westfalen – vor vergleichbaren Herausforderungen des Klimawandels. Wir in Nordrhein-Westfalen haben in den vergangenen Jahren große Erfahrungen mit der Beseitigung von Schäden im Wald durch Extremwetter und Borkenkäfer gemacht. Um den Wald der Zukunft aufzubauen, setzen wir daher auf eine nachhaltige und multifunktionale Waldbewirtschaftung. Daher sind wir sehr interessiert an einem Wissenstransfer mit Finnland und der Stärkung des Austauschs mit Gesprächspartnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Wir freuen uns auf einen fruchtbaren Austausch.“

Die Themen, über die sich die Delegation in Finnland austauschen wird, sind vielfältig – doch immer steht der Wald mit seinen zahlreichen Funktionen als Klimaschützer, Lebensraum für Tiere und Pflanzen, aber eben vor allem auch als Lieferant des wertvollen und nachhaltigen Rohstoffs Holz im Mittelpunkt. Wie packt Finnland das Thema Waldumbau im Klimawandel an? Welche Methoden nutzen finnische Forstleute, um Schädlinge wie den Borkenkäfer aufzuspüren, zu bekämpfen und ein massenhaftes Sterben von Bäumen zu verhindern? Was können Finnland und Nordrhein-Westfalen voneinander in der Forstwirtschaft lernen, um den Wald der Zukunft aufzubauen? Welche Methoden der Digitalisierung werden in der finnischen Forstwirtschaft angewendet für Forstplanung oder die Erschließung großer Waldgebiete? Und: Wie können die großen Vorteile des Bauens mit Holz, das in Finnland eine stärkere Rolle als in Deutschland spielt, noch besser für Nordrhein-Westfalen nutzbar gemacht werden?

Ministerin Gorißen: „Bauen mit Holz ist nachhaltig, langlebig und effizient. Holz ist der wichtigste nachwachsende Rohstoff und zugleich Kohlenstoffspeicher. Wir in Nordrhein-Westfalen wollen noch stärker die Potenziale des Holzbaus heben und deshalb möchten wir uns in Finnland mit Akteuren vor Ort vernetzen, um den Wissenstransfer zum Bauen mit Holz weiter zu stärken. Die nachhaltige Nutzung des Rohstoffs aus unseren Wäldern stärkt die Wirtschaft und liefert auch einen Beitrag zum Klimaschutz.“

Das Bauen mit Holz hat in Finnland eine lange Tradition – deshalb sind die Erfahrungen besonders groß und vielseitig. In Joensuu dient daher das Studentenwohnheim „Lighthouse“, das höchste Wohnhaus aus Holz in Finnland, der Delegation als Anschauungsobjekt. Schließlich hat die Landesregierung das Ziel, auch in Nordrhein-Westfalen das Bauen mit Holz attraktiver zu machen und die Holzbauquote zu steigern.

Darüber hinaus steht ein Treffen mit dem finnischen Unternehmen UPM auf dem Programm: ein Konzern, der auch in Deutschland Papier, Zellstoff und Holzprodukte herstellt. Hier geht es auch um das Thema Bioökonomie und die Verwendung von sogenanntem „Schwachholz“, also Holz niedrigerer Qualität, in Bioraffinerien. Möglich wäre damit die Verwendung von Laubholz zur Herstellung etwa von Textilien, Kunststoffen oder Medikamenten.

Zum Abschluss der Reise wird sich Ministerin Gorißen mit der Spitze des finnischen Ministeriums für Landwirtschaft und Forstwirtschaft über Themen wie die Europäische Wald-Gesetzgebung und das Bauen mit Holz austauschen.

Land NRW

Foto: Land NRW / Ralph Sondermann

Alle Angaben ohne Gewähr.