Mit einem Dreierpack hat Nick Woltemade der deutschen U21-Nationalmannschaft einen perfekten Start in die Europameisterschaft beschert. Der 23-Jährige vom VfB Stuttgart traf beim 3:0 (2:0) gegen Slowenien in Nitra dreimal und setzte damit ein erstes Ausrufezeichen auf dem Weg zum Titel. Für Trainer Antonio di Salvo war es zugleich der erste EM-Sieg seiner Amtszeit – und ein Befreiungsschlag nach dem desaströsen Vorrunden-Aus vor zwei Jahren.
„Die drei Tore schmecken sehr gut“, sagte Woltemade nach der Partie mit einem verschmitzten Lächeln: „Wenn wir gewinnen, ist es für mich in Ordnung, weiter drei Tore pro Spiel zu schießen.“ Der Stürmer hatte erst vor wenigen Tagen sein Debüt in der A-Nationalmannschaft gegeben – und bestätigte nun eindrucksvoll seine Führungsrolle in der U21.
Schon früh zeigte sich das DFB-Team vor rund 2700 Zuschauern spielbestimmend. Woltemade war dabei in vorderster Front der konstant gefährliche Aktivposten – bei seinem ersten Treffer setzte ihn Nicolo Tresoldi per Kopf in Szene, der Stürmer blieb eiskalt und vollendete ins Eck (19.). Die Slowenen, die in der Qualifikation Frankreich hinter sich gelassen hatten, versuchten es mit wütenden Gegenangriffen, doch Deutschlands Keeper Noah Atubolu (SC Freiburg) rettete mehrmals glänzend.
Kurz vor der Pause ließ Woltemade das 2:0 folgen, elegant mit dem Außenrist (42.). Spätestens da wich auch die Anspannung bei Trainer di Salvo. In der zweiten Hälfte verwaltete die deutsche Elf das Ergebnis geschickt. Nach einem Foul an Nelson Weiper verwandelte Woltemade vom Punkt (82.) und schnürte seinen Dreierpack – wie schon im Test gegen Spanien im März, als er alle drei Treffer erzielt hatte.
Mit dem Auftakterfolg hält die
deutsche U21 nun alle Karten in der Hand. In der Gruppenphase warten
noch Tschechien und Titelverteidiger England – nur die besten zwei Teams
pro Gruppe ziehen ins Viertelfinale ein. Für Woltemade ist klar: „Ich
will mit Leistung vorangehen.“ Der Auftakt lässt keinen Zweifel daran,
dass er seine Ansage ernst meint.
OZD
OZD-Kommentar
Nick Woltemade hat geliefert. In einem Turnier, in dem jeder Fehler das
Aus bedeuten kann, braucht es genau solche Persönlichkeiten –
treffsicher, fokussiert, unerschrocken. Der 23-Jährige ist mehr als nur
ein Talent: Er ist der neue Anführer dieser U21, und das gleich zum
EM-Start.
Doch während Woltemade glänzt, offenbart das Team in der Defensive Schwächen, die gegen Tschechien oder England teuer werden könnten. Mehrfach wackelte die Abwehr, Slowenien war nur zu harmlos, um Kapital daraus zu schlagen. Hier muss di Salvo schnell nachjustieren – denn gegen die Großen des Turniers wird jede Nachlässigkeit bestraft.
Woltemade hat bewiesen, dass er nicht nur vom DFB-Pokal träumen kann, sondern auch vom EM-Titel. Seine Körpersprache, seine Kaltschnäuzigkeit – das war der Auftritt eines Profis, der mehr will. Und genau das braucht dieses Team: Führungsspieler, die vorangehen, wenn es eng wird. Die nächsten Spiele werden zeigen, ob die deutsche U21 nur gut gestartet oder tatsächlich titelreif ist.
OZD-Analyse
1. Bedeutung des Sieges
– Auftakterfolg sichert gute Ausgangslage in der Gruppe
– Erster EM-Sieg für Trainer Antonio di Salvo
– Psychologisch wichtiger Sieg nach früherem Vorrundenaus 2023
2. Matchwinner Nick Woltemade
a) Dreierpack zeigt Klasse und Reife
b) Bestätigung seiner Rolle als Führungsspieler
c) Setzt Erfolgsserie nach DFB-Pokal und A-Nationalmannschaft fort
3. Taktik und Teamleistung
– Offensiv flexibel mit Tresoldi-Woltemade-Duo
– Defensiv jedoch anfällig, besonders nach Ballverlusten
– Torwart Atubolu als wichtiger Rückhalt
4. Ausblick auf die Gruppenphase
a) Nächste Gegner: Tschechien und Titelverteidiger England
b) Nur zwei Teams pro Gruppe erreichen Viertelfinale
c) Defensive Stabilität entscheidend für Turnierverlauf
Biografie:
Wer ist Nick Woltemade?
Nick Woltemade wurde am 14. Februar 2001 in Bremen geboren. Der 1,98
Meter große Stürmer durchlief die Jugendakademie von Werder Bremen und
schaffte dort 2020 den Sprung in den Profikader. 2023 wechselte er zum
VfB Stuttgart, wo er sich rasch als Stammkraft und Pokalsieger
etablierte. Sein Spiel zeichnet sich durch technische Finesse,
Kopfballstärke und strategisches Spielverständnis aus. Im Juni 2025
debütierte er in der A-Nationalmannschaft von Julian Nagelsmann. Mit
seiner U21-Leistung bei der EM 2025 empfiehlt er sich für eine
dauerhafte Rolle im DFB-Spitzenkader.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.
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