Mit deutlichen Worten hat Israels Premierminister Benjamin Netanjahu erneut die Entschlossenheit seines Landes betont, gegen die militärische Bedrohung aus dem Iran vorzugehen. In Beerscheba kündigte er die Zerstörung des iranischen ballistischen Raketensystems an. Auch die „nukleare Bedrohung“ solle dauerhaft beseitigt werden, so Netanjahu vor Medienvertretern. Damit verschärft sich die ohnehin explosive Lage im Nahostkonflikt weiter.
Wenige Stunden zuvor hatte ein iranischer Raketenangriff das Soroka-Krankenhaus in Beerscheba getroffen. 40 Menschen wurden verletzt. Die symbolische Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Netanjahu besuchte noch am selben Tag das Krankenhaus. Parallel flog die israelische Luftwaffe gezielte Luftschläge gegen die iranische Atomanlage in Natans und einen stillgelegten Reaktor in Arak.
Die militärische Eskalation zieht jedoch auch internationale Reaktionen nach sich. Der iranische Wächterrat richtete scharfe Warnungen an die USA. Sollte sich Washington aktiv einmischen, werde der Iran „heftig“ antworten, hieß es über das Staatsfernsehen. Der Ton ist aggressiv, die Rhetorik maximal auf Konfrontation ausgelegt.
Auch im Norden Israels blieb es am Donnerstag angespannt. Kurzzeitig heulten die Luftalarmsirenen, während sich die Bevölkerung in Sicherheit brachte. Das erneute Aufleben der Gefahr zeigt: Die Spirale aus Angriff und Vergeltung ist in vollem Gange.
Was nach einem gezielten Schlagabtausch klingt, ist in Wirklichkeit ein geopolitischer Showdown mit weltweiten Implikationen. Israel will mit aller Macht das iranische Atomprogramm stoppen – ein Ziel, das nicht nur militärisch, sondern auch politisch hohe Risiken birgt. Sollte die USA eingreifen oder der Konflikt auf weitere Länder übergreifen, droht ein Flächenbrand im gesamten Nahen Osten.
In dieser Phase sind diplomatische Stimmen nahezu verstummt. Die Dynamik ist militärisch, nicht politisch. Netanjahus Aussagen markieren den Übergang vom Säbelrasseln zur harten Strategie – mit ungewissem Ausgang für die Region und darüber hinaus.
OZD
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