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Bitterer EM-Start: Schweiz verspielt Führung gegen Norwegen

Die Schweizer Fußballerinnen haben beim EM-Eröffnungsspiel gegen Norwegen eine bittere Niederlage kassiert – trotz Führung und Heimvorteil. Ein Eigentor bringt das Team von Pia Sundhage ins Wanken.

Große Erwartungen, frenetischer Jubel – und am Ende bittere Enttäuschung: Die Schweizer Fußball-Nationalmannschaft der Frauen hat beim Eröffnungsspiel der Heim-EM einen empfindlichen Rückschlag erlitten. Vor 34.063 Zuschauerinnen und Zuschauern im ausverkauften St. Jakob-Park in Basel musste sich das Team von Trainerikone Pia Sundhage Norwegen mit 1:2 (1:0) geschlagen geben.

Es hätte so schön beginnen können: In der 28. Minute erzielte Nadine Riesen, Verteidigerin von Eintracht Frankfurt, nach einem Abpraller das viel umjubelte Führungstor – der Ball prallte vom Innenpfosten ins Netz. Die Stimmung im Stadion war elektrisierend, die Schweiz dominierte die erste Halbzeit, während Norwegen kaum ins Spiel fand.

Doch nach der Pause kippte die Partie. Zunächst erzielte Norwegens Starspielerin Ada Hegerberg in der 54. Minute mit ihrem 50. Länderspieltor den Ausgleich. Nur vier Minuten später folgte der Tiefschlag: Ein unglückliches Eigentor von Julia Stierli brachte Norwegen die Führung. Die Skandinavierinnen hätten den Sack sogar zumachen können, doch Hegerberg vergab einen Handelfmeter (70.) – der Ball ging knapp vorbei.

Trotz großem Kampfgeist und zahlreicher Chancen in der Schlussphase konnten die Schweizerinnen die Niederlage nicht mehr abwenden. Der Traumstart ins Heimturnier blieb aus – stattdessen wächst der Druck. Nach dem Auftaktsieg Finnlands gegen Island (1:0) steht die Schweiz nun vor einem Endspiel im zweiten Gruppenspiel.

OZD


OZD-Kommentar

Das Heimturnier sollte ein Fest werden – doch schon der Auftakt zeigt, wie gnadenlos der Fußball sein kann. Die Schweiz führte verdient, zeigte Spielfreude und Willen. Doch wie so oft im Sport reicht ein einziger Moment der Unachtsamkeit, ein Eigentor, um alles kippen zu lassen. Noch bitterer: Die zweite Halbzeit offenbarte eine gewisse mentale Instabilität, die in K.o.-Turnieren fatal ist. Pia Sundhage muss nun nicht nur taktisch reagieren, sondern auch psychologisch. Es ist Zeit, zu zeigen, dass man ein Gastgeber sein kann, der nicht nur feiert, sondern auch kämpft und über sich hinauswächst. Sonst droht das Heimturnier zur großen Enttäuschung zu werden.


OZD-Analyse

1. Spielverlauf und Wendepunkte

a) Die Schweiz dominierte die erste Halbzeit klar – Norwegen hatte kaum Zugriff.

b) Der Führungstreffer durch Nadine Riesen war der verdiente Lohn für eine starke Anfangsphase.

c) Der Wendepunkt kam mit dem Ausgleich durch Ada Hegerberg – das Spiel kippte, die Schweiz verlor die Kontrolle.

2. Ursachen für die Niederlage

a) Mentale Schwächen nach dem Gegentor – das Team wirkte verunsichert.

b) Das unglückliche Eigentor von Julia Stierli als psychologischer Bruch.

c) Verpasste Chancen in der Schlussphase trotz aufopferungsvollem Spiel.

3. Bedeutung für den Turnierverlauf

a) Nach der Niederlage steht die Schweiz bereits im zweiten Gruppenspiel unter Druck.

b) Ein weiterer Punktverlust könnte das Aus in der Vorrunde bedeuten.

c) Trainerin Pia Sundhage muss ihr Team nun emotional und taktisch neu ausrichten.



Wer ist Pia Sundhage?
Pia Sundhage ist eine der renommiertesten Fußballtrainerinnen der Welt. Die ehemalige schwedische Nationalspielerin wurde vor allem durch ihre Erfolge mit der US-amerikanischen Nationalmannschaft bekannt, mit der sie zwei Olympiasiege (2008, 2012) holte. Später betreute sie auch Schweden und Brasilien. Seit 2023 trainiert sie die Schweizer Nationalmannschaft der Frauen. Ihr Stil ist geprägt von Offensivfreude und mentaler Stärke – Tugenden, die sie nun in der Schweiz dringend aktivieren muss.

Alle Angaben ohne Gewähr. Bild AFP.


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