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Hoeneß überrascht von Williams-Verbleib – Bayern pokert mit Geduld und spitzen Bemerkungen

Die Vertragsverlängerung von Nico Williams hat nicht nur den FC Bayern kalt erwischt – Ehrenpräsident Uli Hoeneß spricht von Geldspielchen und hofft derweil weiter auf Nick Woltemade.

Uli Hoeneß wäre nicht Uli Hoeneß, wenn er sich einen Transferpoker ohne Seitenhiebe und klare Worte entgehen ließe. Dass ausgerechnet Nico Williams, der schon mit einem Bein in Barcelona (und wohl auch kurzzeitig in München) stand, bei Athletic Bilbao verlängert, sorgt für offene Münder – auch bei Hoeneß und Hansi Flick.

Doch anstatt die Entscheidung des Spielers einfach zu akzeptieren, deutet Hoeneß gleich an, was er davon hält: Geldgier und strategisches Aufschieben – so sein Verdacht. Ob Williams’ Verbleib bis 2035 bei Bilbao wirklich nur ein Schachzug für eine noch höhere Ablöse ist, bleibt Spekulation. Doch die Art, wie Hoeneß öffentlich urteilt, wirkt weniger wie Analyse, sondern eher wie gekränkter Stolz.

In München jedenfalls wächst der Druck. Nach dem Sané-Abgang und der Absage von Wirtz fehlen dem FC Bayern offensiv große Namen – und Lösungen. Hoffnungsträger Woltemade soll es nun richten. Hoeneß setzt auf Geduld, wirbt für eine Verpflichtung "dieses Jahr – oder eben nächstes Jahr" und spricht dabei wie jemand, der weiß, dass Bayern am längeren Hebel sitzt.

Doch die Realität ist: Stuttgart will den Spieler nicht abgeben. Eine absurde Ablöseforderung von 100 Millionen Euro macht das deutlich. Die Bayern rechnen offenbar mit 30 bis 40 Millionen – das ist sportlich optimistisch, aber nicht völlig aus der Luft gegriffen.

Amüsant bleibt die Nebenfront: der Dauerzwist mit Lothar Matthäus. Statt sich auf die sportliche Debatte zu konzentrieren, schlägt Hoeneß mal wieder verbal zurück. Solche Sticheleien mögen unterhaltsam sein, helfen aber weder dem Transfer noch der Glaubwürdigkeit einer professionellen Transferpolitik.

Die Frage bleibt: Was macht der FC Bayern, wenn auch Woltemade nicht kommt? Und was passiert, wenn die Wunschspieler nicht wollen – oder einfach lieber bleiben, wo sie sind? Dann hilft auch kein Griff zum Hörer mehr. Auch kein Spruch von Hoeneß. Nur gute Transfers. Und die braucht es bald.

OZD



Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: dpa