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TikTok unter EU-Druck – Datenschutz bleibt Schwachstelle

Die EU-Datenschützer greifen erneut durch: Die irische Datenschutzbehörde (DPC) ermittelt gegen TikTok, weil personenbezogene Nutzerdaten ...

... europäischer User offenbar auf Servern in China gespeichert wurden.

Eine neue Eskalationsstufe – denn nun steht nicht mehr nur der Datenexport außerhalb der EU, sondern der Zugriff durch autoritäre Drittstaaten im Raum.

TikTok, Tochter des chinesischen Bytedance-Konzerns, versucht den Vorfall herunterzuspielen. Von einem „technischen Problem“ ist die Rede – ein Euphemismus, wenn man bedenkt, wie sensibel Jugend- und Nutzerdaten sind. Dass das Unternehmen erst nach einer Geldstrafe von 530 Millionen Euro einräumt, dass Daten auch in China lagen, lässt tief blicken.

Die irische DPC zeigt sich „zutiefst besorgt“ – zu Recht. Wer Daten über europäische Bürger erhebt, muss sich auch an die strengen Vorgaben der DSGVO halten. Das „versehentliche“ Speichern in China wirft massive Fragen nach der Kontrolle, Transparenz und Absicht auf.

TikToks Einfluss auf die digitale Alltagskultur junger Menschen ist enorm. Doch während das Unternehmen weltweit wächst, bleibt der Umgang mit Datenschutz fragwürdig. Dass TikTok ausgerechnet in China, wo Datenschutzrechte faktisch nicht existieren, Server nutzt, ist brisant – unabhängig von der behaupteten Löschung.

Vertrauen entsteht nicht durch nachträgliche Offenlegung, sondern durch klare, überprüfbare Strukturen. Ob TikTok diese liefern kann oder will, ist weiterhin offen – die EU steht nun vor der Aufgabe, konsequent zu handeln und digitale Souveränität auch gegenüber Konzernen aus Nicht-EU-Staaten durchzusetzen.

OZD


Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: AFP