Der 18-jährige Lennart Monterlos, ein Fahrradtourist mit deutsch-französischer Staatsbürgerschaft, verschwindet Mitte Juni im Iran – nun bestätigt Teheran: Er wurde festgenommen. Der iranische Außenminister spricht lapidar von einer „Straftat“. Welche genau, bleibt wie so oft im Dunkeln.
Was sich hier abzeichnet, ist ein beunruhigendes Muster: Westliche Staatsbürger, darunter häufig junge, unpolitische Reisende, verschwinden im Iran und tauchen plötzlich als „Angeklagte“ in undurchsichtigen Verfahren wieder auf. Für Menschenrechtsexperten und viele westliche Regierungen ist klar: Diese Festnahmen dienen politischen Zwecken, sie sind Teil eines perfiden Spiels mit menschlichen Schicksalen.
Frankreich spricht längst offen von „Geiselnahme“ durch den Staat – und das zu Recht. Auch das deutsche Auswärtige Amt warnt eindringlich vor Reisen in den Iran. Wer dennoch dorthin reist, setzt sich einem realen Risiko aus: Willkür, Intransparenz und langjährige Haftstrafen – oft ohne faires Verfahren.
Dass ein junger Mann wie Lennart, vermutlich auf einer friedlichen Fahrradtour, plötzlich als mutmaßlicher Straftäter behandelt wird, ist kaum zu rechtfertigen. Dass Iran dies unter dem Deckmantel der Souveränität tut, ist nicht neu – aber es bleibt ein eklatanter Verstoß gegen internationale Standards und Menschenrechte.
Der Iran spielt mit Leben. Die internationale Gemeinschaft darf das nicht länger hinnehmen.
OZD
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Bild: AFP