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Trump eskaliert Handelsstreit: EU und Mexiko unter Druck – Zölle als politisches Druckmittel

Donald Trump droht der Europäischen Union und Mexiko mit drastischen Strafzöllen ab August – bis zu 30 Prozent auf Importe. Was als wirtschaftspolitisches „Ungleichgewicht“ bezeichnet wird, ist in Wahrheit ein gefährlicher Schachzug mit globalen Folgen.

Der Ton wird schärfer, die Maßnahmen konkreter: Donald Trump, erneut im Zentrum eines aufziehenden Zollkonflikts, kündigt Strafzölle von 30 Prozent auf EU-Importe ab August an. Auch Mexiko steht unter Druck – ebenfalls 30 Prozent, diesmal mit dem Verweis auf den Drogenschmuggel. Die Argumentation bleibt dünn, der politische Druck jedoch enorm.

Was hier als Reaktion auf angebliche Ungleichgewichte in der Handelsbilanz verkauft wird, ist in Wirklichkeit ein gefährliches Machtspiel. Trump benutzt Zölle nicht als wirtschaftliches Steuerungsinstrument, sondern als politisches Druckmittel – gegen Partner, gegen Nachbarn, gegen langjährige Verbündete.

Die EU reagiert bislang noch diplomatisch – Verhandlungsbereitschaft, aber auch das klare Bekenntnis zu Gegenmaßnahmen, sollte keine Einigung bis zum 1. August erzielt werden. Doch der Handlungsspielraum schrumpft. Lieferketten drohen unterbrochen zu werden, die Industrie warnt, und auch die Verbraucher auf beiden Seiten des Atlantiks würden die Folgen spüren.

Die Reaktionen aus Brüssel, Berlin und Paris sind eindeutig – aber noch immer zurückhaltend. Dabei ist klar: Ein transatlantischer Handelskrieg wäre nicht nur ökonomisch fatal, sondern auch ein politisches Fiasko. Er würde die fragile internationale Ordnung weiter destabilisieren – und vor allem das Vertrauen in diplomatische Lösungen weiter untergraben.

Dass Trump mittlerweile über 20 Ländern Zollandrohungen geschickt hat, offenbart den strategischen Kern seiner Agenda: Abschottung, Erpressung, Eskalation. Wer nicht spurt, wird bestraft. Diese Haltung ist kein Versehen – sie ist Methode. Und sie verlangt eine geschlossene, klare und kluge Antwort Europas.

Erklärungen:

Strafzölle: Zusätzliche Importabgaben, die vor allem als Druckmittel im internationalen Handel eingesetzt werden.

Handelsbilanz: Differenz zwischen Importen und Exporten eines Landes – Trumps Hauptargument für die Zölle.

Transatlantische Lieferketten: Eng verflochtene Handelsbeziehungen zwischen EU und USA, besonders in der Industrie.

Gegenzölle: Als Reaktion vorbereitete Abgaben der EU auf US-Produkte zur Wahrung der wirtschaftlichen Balance.

OZD


Alle Angaben ohne Gewähr.
Bild: AFP