US-Präsident Donald Trump wird Kreml-Chef Wladimir Putin nach dessen Landung in Alaska persönlich am Flugzeug empfangen. Wie Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag kurz vor Putins Abflug mitteilte, soll die Maschine des russischen Staatschefs um 11.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MESZ) landen. Trump werde direkt am Rollfeld bereitstehen, um seinen Gesprächspartner zu begrüßen.
Der historische Empfang findet vor dem ersten persönlichen Gipfeltreffen der beiden Staatschefs seit sechs Jahren statt. Austragungsort ist der US-Militärstützpunkt Elmendorf-Richardson in Anchorage. Nach russischen Angaben soll das eigentliche Gespräch um 11.30 Uhr Ortszeit (21.30 Uhr MESZ) beginnen. Im Anschluss wollen Trump und Putin vor die Presse treten, um ihre Ergebnisse zu präsentieren.
Die Bilder eines direkten Handschlags auf amerikanischem Boden dürften weltweit für Aufmerksamkeit sorgen – insbesondere angesichts der geopolitischen Spannungen und der laufenden Debatte um mögliche Verhandlungen im Ukraine-Krieg. Kritiker befürchten, dass der symbolträchtige Empfang Putin zusätzliche internationale Legitimation verschaffen könnte, noch bevor konkrete Fortschritte erzielt werden.
OZD
OZD-Kommentar:
Ein Empfang direkt am Rollfeld ist kein Protokoll-Standard – er ist ein kalkuliertes Signal. Trump weiß um die mediale Kraft solcher Bilder, und Putin wird diese symbolische Aufwertung dankbar in die russische Öffentlichkeit tragen. Während die diplomatischen Inhalte noch offen sind, steht der PR-Sieg für Moskau schon vor dem ersten Gespräch. Wer Putin so demonstrativ die Tür öffnet, muss sich fragen lassen, ob er damit nicht schon vor Verhandlungsbeginn das Kräfteverhältnis verschiebt – und das zu Ungunsten der Ukraine.
OZD-Analyse:
Protokollarische Bedeutung
a) Persönlicher Empfang am Rollfeld ist eine Seltenheit in der US-Diplomatie.
b) Signal der Wertschätzung und symbolischer Gleichrangigkeit.
c) Putin kann dies innenpolitisch als Anerkennung verkaufen.
Geopolitische Implikationen
a) Gefahr der politischen Aufwertung Putins ohne Vorleistung.
b) Mögliche Schwächung der westlichen Verhandlungsposition.
c) Erhöhte Erwartungshaltung an den Gipfel.
Mediale Wirkung
a) Bilder und Gesten dominieren die Wahrnehmung vor Inhalten.
b) Internationale Aufmerksamkeit bereits vor dem eigentlichen Treffen.
c) Verstärkung der Debatte um Symbolpolitik versus Substanz.
Wer ist Dmitri Peskow?
Dmitri Sergejewitsch Peskow, geboren 1967 in Moskau, ist seit 2008 Pressesprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er gilt als loyaler Kommunikationsstratege des Kreml, der Putins Botschaften in die russische und internationale Öffentlichkeit trägt. Peskow war zuvor in verschiedenen diplomatischen Positionen tätig und spielt eine Schlüsselrolle bei der Steuerung der staatlichen Propaganda im In- und Ausland.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.