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G20 2026 im Trump-Doral: Präsident will Putin und Xi in Florida empfangen

US-Präsident Donald Trump sorgt erneut für Empörung: Der G20-Gipfel soll 2026 ausgerechnet in seinem eigenen Golfresort in Miami stattfinden. Kritiker sprechen von einem Machtmissbrauch – Trump sieht darin nur „den besten Standort“.

Ein Jahr vor dem Treffen der mächtigsten Staatschefs der Welt sorgt US-Präsident Donald Trump für einen Skandal: Der G20-Gipfel 2026 soll nicht in einer neutralen Metropole, sondern in seinem privaten Golfresort in Miami stattfinden. Damit verwischt Trump erneut die Grenzen zwischen Amt und persönlichem Geschäft – und schockiert Verbündete wie Gegner gleichermaßen. ozd


OZD-Erklärung: Was ist der G20-Gipfel?
Der G20-Gipfel ist ein jährliches Treffen der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. Diskutiert werden globale Wirtschaftsfragen, Klimapolitik, Sicherheit und internationale Krisen.

Trump beteuerte, er werde keinen finanziellen Vorteil aus der Austragung ziehen: „Wir werden damit kein Geld verdienen. Es geht nicht ums Geld.“ Doch schon während seiner ersten Präsidentschaft warfen Kritiker ihm und seiner Familie wiederholt Selbstbereicherung im Amt vor.

Brisant ist auch Trumps Einladungspolitik: Er wolle beim Gipfel in Florida persönlich Russlands Präsident Wladimir Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping empfangen – beide zuletzt international zunehmend isoliert.

An dem diesjährigen Gipfel in Südafrika werde Trump nicht teilnehmen. Stattdessen soll Vizepräsident JD Vance die USA vertreten. Trump hatte Südafrika in den vergangenen Monaten mit widerlegten Behauptungen diskreditiert, wonach Weiße dort systematisch verfolgt würden.


OZD-Kommentar

Es ist ein symbolträchtiger, aber hochgefährlicher Tabubruch: Trump verwandelt den G20-Gipfel in eine Werbeveranstaltung für sein eigenes Luxusresort – ein Machtmissbrauch, wie ihn die Welt so noch nicht gesehen hat. Gleichzeitig lädt er Putin und Xi ein, während er Südafrika demonstrativ brüskiert. Es wirkt wie eine geopolitische Selbstinszenierung: Trump als Hotelier, Gastgeber und Weltlenker in einem. Doch das Bild ist fatal – für die Glaubwürdigkeit der USA, die Integrität internationaler Gipfel und das Vertrauen in demokratische Institutionen.


Lesermeinungen

„Das ist doch blanke Selbstbereicherung – und die Welt schaut zu.“ – Johanna Rolinger, München
„Trump bringt Putin und Xi nach Miami – das klingt nach einer gefährlichen Achse.“ – Erik Ludwig, Hamburg
„Mir egal, wo die sich treffen – Hauptsache, sie lösen mal echte Probleme.“ – Leonie Krimann, Zürich


Brisante Gäste: Putin und Xi im Golfparadies

Noch explosiver ist die diplomatische Botschaft: Trump will beim Gipfel im Dezember 2026 sowohl Russlands Präsident Wladimir Putin als auch Chinas Staatschef Xi Jinping in Florida empfangen. „Ich freue mich auf beide“, sagte er. Damit setzt er ein Signal: Während Europa über Russlands Krieg gegen die Ukraine ringt und die USA China Strafzölle auferlegen, präsentiert Trump die Achse Moskau–Peking–Washington als Machtzentrum.

„Das ist ein Affront gegenüber Europa und Südafrika, das in diesem Jahr den G20 ausrichtet“, erklärt die US-Politikwissenschaftlerin Rachel Kleinfeld. „Trump macht die G20 zu einer Bühne seiner persönlichen Show – und nicht zu einem Forum internationaler Zusammenarbeit.“


Selbstbereicherung als Prinzip?

Schon während seiner ersten Amtszeit hatte Trump Gipfel und Staatsbesuche genutzt, um internationale Delegationen in Hotels seiner Familie unterzubringen. Zahlreiche Klagen wegen unzulässiger Bereicherung (sogenannte „Emoluments Clause“-Fälle) wurden damals jedoch eingestellt, ohne dass er sich verantworten musste. Nun, als erneut amtierender Präsident, testet er die Grenzen ein weiteres Mal – und zwar noch dreister.

Die Demokraten laufen Sturm. Senatorin Elizabeth Warren sprach von einem „eklatanten Machtmissbrauch“. Selbst moderate Republikaner warnten, dass die Wahl eines privaten Trump-Resorts „die Glaubwürdigkeit der USA als Gastgeber untergräbt“.


Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.