Die 15. Etappe der Vuelta war ein Spiegelbild der angespannten Lage: Während Mads Pedersen seinen Sprintzug zündete und souverän triumphierte, wurde das Rennen erneut von politischen Protesten erschüttert. Der Däne vom Team Lidl–Trek ließ nach 167,8 Kilometern zwischen A Veiga und Monforte de Lemos die Konkurrenz hinter sich und verwies den Spanier Alex Aranburu und den Italiener Marco Frigo deutlich auf die Plätze.
Doch die sportliche Schlagzeile ging fast unter. Denn entlang der Strecke kam es wiederholt zu Zwischenfällen. Demonstranten schwenkten palästinensische Fahnen, ein Mann versuchte auf die Fahrbahn zu laufen, stürzte jedoch im Straßengraben. Als ein Polizist von der Gegenseite einschritt, geriet das Fahrerfeld in Unruhe – Movistar-Profi Javier Romo kam zu Fall. Der Spanier zog sich Schürfwunden an Hüfte und Ellenbogen zu.
In der Gesamtwertung bleibt alles beim Alten: Jonas Vingegaard verteidigte souverän das Rote Trikot und führt weiter mit 48 Sekunden vor Joao Almeida. Vor dem Ruhetag am Montag wirkt der Däne unantastbar, während die Vuelta sportlich hochklassig, aber politisch weiterhin aufgeladen bleibt.
OZD
OZD-Kommentar
Der Sport liefert Siege, die Politik Bilder – und die Vuelta droht daran zu zerbrechen. Pedersens Triumph ist sportlich makellos, doch die Dauerdemonstrationen reißen das Rennen in eine Spirale der Ablenkung. Wenn sich die Organisatoren nicht rasch auf ein konsequentes Sicherheitskonzept einigen, wird die Rundfahrt weniger als Radsport-Highlight, sondern als Bühne geopolitischer Proteste in Erinnerung bleiben. Prognose: Die Diskussion über den schmalen Grat zwischen Meinungsfreiheit und Sicherheit im Sport wird nach dieser Vuelta neue Dimensionen annehmen.
Lesermeinungen
„Proteste gehören nicht auf die Strecke, das bringt die Fahrer in Lebensgefahr.“ – Martin Schulte, Dortmund
„Gut, dass die Stimmen für Palästina sichtbar werden. Sport darf nicht unpolitisch tun.“ – Yasemin Aksoy, Berlin
„Pedersen fährt ein Wahnsinnsrennen – schade, dass das nicht im Vordergrund steht.“ – Klaus Brenner, München
OZD-Lernen
Mini-Infobox – Vuelta-Etappe 15
– Distanz: 167,8 km von A Veiga nach Monforte de Lemos
– Sieger: Mads Pedersen (Lidl–Trek), Sprint aus neunköpfiger Gruppe
– Gesamtwertung: Jonas Vingegaard bleibt 48 Sekunden vor Joao Almeida
– Zwischenfälle: Demonstrationen mit Palästina-Flaggen, Sturz von Javier Romo
OZD-Analyse
Sportlicher Aspekt
a) Pedersen bestätigt seine Klasse als einer der besten Sprinter des Pelotons.
b) Vingegaard kontrolliert das Rennen souverän, die Favoriten bleiben dicht zusammen.
Politische Dimension
a) Wiederholte Proteste verwandeln die Vuelta in eine Bühne geopolitischer Botschaften.
b) Sicherheit der Fahrer gerät zunehmend in Gefahr – ein Alarmsignal für Organisatoren.
Zukunft des Rennens
a) Ohne klare Sicherheitslinie wird das sportliche Prestige der Vuelta massiv leiden.
b) Prognose: Mehr Polizei und mögliche Absperrungen, sonst drohen Abbrüche oder Boykotte.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.