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„Feuerwerk ab Minute eins“ – Völler und Nagelsmann fordern Reaktion

Julian Nagelsmann krempelt die Startelf gegen Nordirland um – fünf Neue sollen nach der historischen Pleite in Bratislava den Druck aushalten. Völler verlangt ein „Feuerwerk ab der ersten Minute“.

Bundestrainer Julian Nagelsmann hat den Druck vor dem zweiten WM-Qualifikationsspiel gegen Nordirland in Köln als Hauptgrund für seine radikalen Änderungen genannt. „Die erste Elf ist für die Aktualität die richtige“, sagte der 38-Jährige im RTL-Interview kurz vor dem Anpfiff. „Wir haben überlegt, wer eine gewisse Druckresistenz hat, denn Druck liegt auf dem Spiel.“

Nach der 0:2-Blamage in Bratislava gegen die Slowakei, der ersten deutschen Auswärtsniederlage überhaupt in einer WM-Qualifikation, griff Nagelsmann tief in die Personalplanung ein. Gleich fünf Spieler mussten weichen: Jonathan Tah, Leon Goretzka, Maximilian Mittelstädt, Angelo Stiller und Nnamdi Collins fanden sich auf der Bank wieder. Neu ins Team rückten Waldemar Anton, Robin Koch, David Raum, Pascal Groß und Jamie Leweling.

„Ich habe die Woche sehr viel gesprochen, vielleicht sogar zu viel“, erklärte Nagelsmann. „Es gilt, das Spiel gegen die Slowakei abzuhaken und nach vorne zu schauen. Ich habe eine gute Energie gefühlt, aber das ist auch notwendig nach keinem guten Spiel.“ Besonders gegen die physisch robusten Nordiren forderte er mehr Emotionalität und eine bessere Kommunikation auf dem Platz.

Auch Sportdirektor Rudi Völler nahm die Mannschaft in die Pflicht: „Wir müssen eine Antwort geben. Wir müssen wieder zu den 100 Prozent kommen. Von der ersten Minute an muss ein Feuerwerk abgebrannt werden.“

OZD


OZD-Kommentar

Nagelsmann setzt alles auf eine Karte: Fünf Wechsel sind ein Risiko, aber auch ein Zeichen, dass er die Zügel straffer zieht. Der Bundestrainer weiß, dass schon früh in seiner Amtszeit sein Projekt auf der Kippe steht. Ein weiteres Versagen wie in Bratislava würde nicht nur die Qualifikation ins Wanken bringen, sondern auch sein Image als Hoffnungsträger beschädigen. Völlers martialische Worte sind ein Echo aus besseren Zeiten, aber sie zeigen, wie groß die Nervosität im DFB ist. Prognose: Sollte Deutschland gegen Nordirland nicht überzeugend siegen, wird die Trainerdiskussion schneller Fahrt aufnehmen, als Nagelsmann lieb sein kann.


Lesermeinungen

„So viele Wechsel sind mutig – hoffentlich überfordert er die Mannschaft nicht.“ (Michael Krämer, Köln)
„Völlers Forderungen klingen nach den 90ern. Heute braucht es System, nicht Feuerwerk.“ (Sandra Berger, Hamburg)
„Nagelsmann muss liefern. Sonst war’s das mit der großen DFB-Vision.“ (Tobias Neumann, Leipzig)




OZD-Lernen 

OZD-Analyse

Hintergrund der Umstellung
– Nagelsmann reagiert auf das historische 0:2 in Bratislava.
– Er setzt gezielt auf Spieler, die mental gefestigter und physisch stärker sind.
– Damit soll verhindert werden, dass die Mannschaft erneut in Drucksituationen zerfällt.

Sportliche Auswirkungen
a) Defensive: Mit Anton und Koch wird die Abwehr körperlich stabiler.
b) Mittelfeld: Groß bringt Ruhe und Passsicherheit, Raum erhöht die Dynamik auf links.
c) Offensive: Leweling ist eine Überraschung, die für Tempo und Unberechenbarkeit sorgen soll.

Zukunftsperspektive
– Der DFB braucht dringend Stabilität, sonst droht ein erneutes Vorrunden-Aus wie 2018 und 2022.
– Eine erfolgreiche Reaktion gegen Nordirland könnte Nagelsmann kurzfristig retten.
– Bleiben die Probleme bestehen, könnte der DFB gezwungen sein, früh über Alternativen nachzudenken.


OZD-Erklärung

Wer ist Julian Nagelsmann?
Julian Nagelsmann, Jahrgang 1987, gilt als eines der größten Trainertalente im deutschen Fußball. Nach erfolgreichen Stationen bei Hoffenheim, RB Leipzig und dem FC Bayern übernahm er 2023 die Nationalmannschaft. Bekannt ist er für moderne Taktik, Mut zu Experimenten und sein selbstbewusstes Auftreten. Seine Mission: die DFB-Elf zurück an die Weltspitze führen.

Wer ist Rudi Völler?
Rudi Völler, Weltmeister von 1990 und langjähriger Bundesliga-Stürmer, ist seit 2023 Sportdirektor beim DFB. Als „Feuerkopf“ bekannt, prägte er auch als Teamchef die Nationalelf und gilt als Gesicht der Fußball-Nostalgie. Seine Rückkehr in den DFB war als Stabilitätsanker gedacht, besonders in Krisenzeiten.


Mini-Infobox – DFB gegen Nordirland

– Ort: Köln, WM-Qualifikation
– Wechsel: 5 neue Spieler in der Startelf
– Schlüsselspieler: Raum, Groß, Leweling
– Ziel: Reaktion nach Bratislava-Pleite
– Risiko: Hoher Druck auf Nagelsmann

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.