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Alles oder Play-offs: Deutschland kämpft

Deutschland braucht gegen die Slowakei nur einen Punkt für das direkte WM-Ticket – doch die Erinnerungen an das 0:2 im Hinspiel sitzen tief. In Leipzig entscheidet sich, ob die DFB-Elf zur Auslosung als Topteam reist oder in die Play-offs muss.

In Leipzig steht die deutsche Nationalmannschaft vor ihrem größten Moment der bisherigen WM-Qualifikation. Am Montagabend reicht der DFB-Elf im Duell mit der Slowakei ein Remis, um das Ticket zur Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko zu sichern. Doch die Erinnerungen an das bittere 0:2 in Bratislava lasten auf dem Team, und niemand will das Risiko zweier nervenaufreibender Play-off-Spiele im März eingehen.

Ein Sieg hätte zusätzlich einen enormen Vorteil: Deutschland wäre bei der Auslosung der WM-Gruppen am 5. Dezember in Washington höchstwahrscheinlich in Topf 1 gesetzt und würde damit Schwergewichten wie Argentinien oder Spanien aus dem Weg gehen. Die Ausgangslage im Vergleich zum Zittersieg in Luxemburg wirkt zumindest personell günstiger. Nico Schlotterbeck kehrt nach einer Fußverletzung zurück, Kapitän Joshua Kimmich drängt trotz Sprunggelenkproblemen in die Startelf, und Karim Adeyemi ist nach seiner Gelbsperre wieder verfügbar.

Die Stimmung in der Mannschaft sei entschlossen und fokussiert, betonte Bundestrainer Julian Nagelsmann. Der Druck ist hoch, doch das Ziel ist klar: direkte Qualifikation ohne Umwege. Unterstützung bekommt Nagelsmann dabei von DFB-Sportdirektor Rudi Völler, der mit seiner Erfahrung und Ruhe besonders in entscheidenden Momenten wirkt. Der einstige Teamchef der legendären Play-offs von 2001 weiß genau, wie sich solche Nächte anfühlen – und wie man sie meistert.

OZD


OZD-Kommentar

Ein Punkt gegen die Slowakei – so einfach klingt es, so gefährlich ist es. Die DFB-Elf hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder auf dünnes Eis begeben, und dieses Spiel ist eines jener Endspiele, in denen sich zeigt, ob Deutschland wieder auf dem Weg zur Weltklasse ist oder weiter im Mittelmaß verharrt.

Der Respekt vor der Slowakei ist berechtigt: Das 0:2 im September war ein Weckruf, der schmerzte. Entscheidend ist nun, ob die Mannschaft begriffen hat, dass Talent und Marktwert allein keine WM-Tickets gewinnen. Leipzig wird zur Reifeprüfung. Auch, weil Nagelsmann seinen Spielern nun zumutet, Verantwortung zu übernehmen – und weil Rudi Völler im Hintergrund die emotionale Klammer bildet, die diesem Team seit Jahren fehlte.

Scheitert Deutschland, wird die Debatte über fehlende Mentalität sofort wieder aufflammen. Aber schafft die Mannschaft es souverän, könnte genau dieses Spiel der Wendepunkt sein. Leipzig entscheidet mehr als nur eine Qualifikation – es entscheidet, wohin dieser DFB wirklich steuert.


Mini-Infobox
– Deutschland braucht gegen die Slowakei nur ein Remis.
– Bei einer Niederlage drohen Play-offs im März.
– Sieg bedeutet vermutlich Setzliste Topf 1 bei der WM-Auslosung.
– Kimmich, Schlotterbeck und Adeyemi melden sich zurück.


OZD-Analyse

1. Bedeutung des Spiels in Leipzig
a) Direkte WM-Qualifikation vs. riskante Play-offs.
b) Topf-1-Setzung als großer strategischer Vorteil.
c) Revanche-Moment für die Hinspielpleite in Bratislava.

2. Personelle Lage der DFB-Elf
a) Kimmich und Schlotterbeck sind wichtige Rückkehrer.
b) Adeyemi bringt Tempo und Tiefe zurück ins Spiel.
c) Stabilität der Defensive bleibt der entscheidende Faktor.

3. Psychologische Dimension
a) Mannschaft will nervenaufreibende März-Play-offs vermeiden.
b) Nagelsmann fordert mehr Tempo, Mut und Aggressivität als im Hinspiel.
c) Völlers Erfahrung und Ruhe wirken als stabilisierender Faktor.

Erklärungen

Wer ist Rudi Völler?
Rudi Völler ist ehemaliger Weltmeister von 1990, früherer Bundestrainer und aktueller DFB-Sportdirektor. Mit seiner Erfahrung aus Jahrzehnten im Spitzenfußball gilt er als wichtige Stabilitätsfigur für die Nationalmannschaft.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.


OZD-Extras
Die Slowakei hat auswärts zuletzt nur eines der letzten zehn Pflichtspiele verloren – ein statistischer Warnschuss für die deutsche Elf.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.