Hertha BSC steckt weiter in der Tristesse fest. Nach dem erhofften Befreiungsschlag in Hannover folgte die nächste Ernüchterung: Im Olympiastadion unterlag die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl dem SC Paderborn mit 0:2 (0:1) und bleibt mit mageren fünf Punkten aus sechs Spielen weit hinter den eigenen Aufstiegsambitionen zurück.
Vor 44.718 Zuschauern war Filip Bilbija der Mann des Abends. Der Paderborner Angreifer entschied die Partie mit einem platzierten Linksschuss (38.) und einem sicheren Handelfmeter (58.). Schon früh hätte er treffen können, vergab aber in der dritten Minute. Berlin wirkte über weite Strecken ideenlos. Selbst Kapitän Fabian Reese, sonst Motor und Stimmungsgeber, blieb blass.
Die größte Chance zur Hertha-Führung vergab Dawid Kownacki, dessen Kopfball Felix Götze noch von der Linie kratzte (26.). Nach dem Rückstand fanden die Berliner kein Mittel, um die Defensive der Ostwestfalen ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Zwar kam die Hertha mit mehr Schwung aus der Kabine, doch Marten Winkler verzog überhastet (52.) – ehe Bilbija die Berliner Hoffnung endgültig zerstörte.
Während Paderborn mit elf Zählern zur erweiterten Spitzengruppe zählt, steckt Hertha im Mittelmaß fest und droht früh den Kontakt nach oben zu verlieren.
OZD
OZD-Kommentar
Diese Niederlage offenbart schonungslos, wie weit Anspruch und
Wirklichkeit bei Hertha auseinanderklaffen. Das 0:2 gegen Paderborn ist
nicht nur ein Rückschlag, sondern ein Weckruf. Tempo, Kreativität, Wille
– all das fehlte, was ein Aufstiegsteam zwingend braucht. Trainer Leitl
steht früh unter Druck, denn ein solch blutleerer Auftritt im eigenen
Stadion ist unverzeihlich. Paderborn war nicht übermächtig, aber
effizient und geschlossen – Hertha dagegen suchte verzweifelt nach einem
Plan B. Bleibt dieser Trend bestehen, wird Berlin schon im Herbst aus
dem Aufstiegsrennen verabschiedet.
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OZD-Analyse
Gründe für die Niederlage
– Fehlende Durchschlagskraft im Angriff
– Blasser Auftritt von Führungsspielern wie Reese
– Defensive Paderborns stand stabil
Paderborns Schlüssel zum Erfolg
– Bilbija als eiskalter Vollstrecker
– Götzes Rettungstat gegen Kownacki
– Effektivität bei Standards und Umschaltspiel
Folgen für Hertha
– Nur fünf Punkte aus sechs Spielen
– Abreißen zur Spitzengruppe
– Druck auf Leitl und die Mannschaft wächst
Mini-Infobox: Herthas Saisonstart
Spiele: 6
Siege: 1
Punkte: 5
Tore: 6:10
Tabellenplatz: unteres Mittelfeld
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.