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Schüsse in Dallas: ICE unter Beschuss, Präsident attackiert Demokraten

Nach den tödlichen Schüssen auf ein Abschiebezentrum der US-Behörde ICE in Dallas beschuldigt Präsident Trump die „radikale Linke“. Die politische Debatte in den USA wird dadurch noch erbitterter.

Nach tödlichen Schüssen auf ein Abschiebezentrum der US-Einwanderungsbehörde ICE in Dallas im Bundesstaat Texas hat Präsident Donald Trump scharfe Vorwürfe gegen die oppositionellen Demokraten erhoben. „Diese Gewalt ist das Ergebnis der Tatsache, dass die radikalen linken Demokraten die Strafverfolgungsbehörden ständig verteufeln, die Abschaffung der ICE fordern und ICE-Beamte mit ‚Nazis‘ vergleichen“, erklärte er am Mittwoch auf seiner Plattform Truth Social.

Bei dem Angriff eröffnete der mutmaßliche Täter vom Dach eines Nachbargebäudes aus das Feuer auf das Zentrum. Ein Insasse kam ums Leben, zwei weitere wurden verletzt. Der Angreifer erschoss sich nach den Schüssen selbst. Zunächst war von zwei Todesopfern und einem Verletzten berichtet worden.

Joe Rothrock vom FBI sprach von einem „Akt gezielter Gewalt“. In der Nähe des mutmaßlichen Schützen seien Patronen mit Botschaften „ICE-feindlicher Natur“ gefunden worden. FBI-Chef Kash Patel veröffentlichte ein Foto von fünf Patronen, darunter eine mit der Aufschrift „Anti-ICE“.

Auch Heimatschutzministerin Kristi Noem machte die politische Linke verantwortlich. „Seit Monaten warnen wir Politiker und die Medien, ihre Rhetorik über die Strafverfolgung der ICE zu mäßigen, bevor jemand getötet wird“, erklärte sie. „Diese schrecklichen Morde müssen der extremen Linken als Weckruf dienen, dass ihre Rhetorik über die ICE Konsequenzen hat.“

Trump stellte zudem eine Verbindung zum Attentat auf den ultrarechten Aktivisten Charlie Kirk her, der am 10. September in Utah erschossen worden war. „Die anhaltende Gewalt radikaler linker Terroristen nach der Ermordung von Charlie Kirk muss gestoppt werden“, sagte er.

Kirk galt als einer der einflussreichsten Trump-nahen Aktivisten der US-Jugendbewegung. Nach seiner Ermordung hatten beide Parteien dazu aufgerufen, die politische Rhetorik zu mäßigen.

Doch die Lage eskaliert weiter: Laut Senator Ted Cruz war der Anschlag in Dallas bereits der dritte Angriff auf ICE- oder Grenzschutz-Einrichtungen in Texas. Anfang Juli war bei einem Angriff auf ein ICE-Zentrum in Dallas ein Polizist am Hals verletzt worden, mehrere Angreifer feuerten bis zu 30 Schüsse ab. Wenige Tage später eröffnete ein 27-Jähriger mit einem Sturmgewehr das Feuer auf eine Grenzschutzeinrichtung in McAllen, wobei drei Beamte verletzt wurden.

Die ICE steht seit Jahren im Zentrum der Kritik. Mit schwer bewaffneten Razzien gegen mutmaßlich illegale Einwanderer sorgt die Behörde für Angst und Proteste. Nachdem in Los Angeles Massenproteste gegen ICE-Einsätze aufflammten, schickte Trump sogar Nationalgarde und Marines in die Stadt.

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar

Die blutigen Schüsse von Dallas entlarven die zerreißende Spaltung der US-Gesellschaft. Trump instrumentalisiert die Tat sofort politisch, die Demokraten weisen jede Schuld zurück. Doch das eigentliche Problem liegt tiefer: eine Rhetorik der Verachtung, die beide Seiten kultivieren. Gewaltakte wie in Dallas oder beim Mord an Charlie Kirk sind die logische Konsequenz einer politischen Kultur, die Gegner nicht mehr als Gegner, sondern als Feinde betrachtet. Prognose: Die Spirale aus Gewalt und Gegenrhetorik wird sich weiterdrehen – und die USA bis zur Wahl 2026 in eine gefährliche Eskalation treiben.

Lesermeinungen

„Trumps Schuldzuweisungen sind durchschaubar – er gießt Öl ins Feuer, statt zu deeskalieren.“ – Jana F., Frankfurt

„Die Gewalt gegen ICE ist genauso zu verurteilen wie die Gewalt von ICE. Beide Seiten haben Blut an den Händen.“ – Markus B., München

„Das ist längst mehr als eine politische Debatte – es ist ein Bürgerkrieg in Zeitlupe.“ – Peter L., Bremen

OZD-Analyse

Der Angriff in Dallas
a) Ein Täter eröffnet das Feuer vom Dach, tötet einen Insassen, verletzt zwei.
b) Patronen mit Anti-ICE-Botschaften deuten auf politischen Hintergrund.
c) Täter begeht anschließend Suizid – Ermittler sprechen von gezielter Gewalt.

Politische Reaktionen
a) Trump beschuldigt „radikale Linke“, die Demokraten weisen jede Verantwortung zurück.
b) Heimatschutzministerin Noem warnt vor Konsequenzen „linker Rhetorik“.
c) Das FBI bestätigt politische Motive, ohne jedoch eine direkte Organisation zu benennen.

Eskalierende Gewalt gegen ICE
a) Mehrere Angriffe in Texas zeigen ein Muster zunehmender Gewalt.
b) ICE bleibt wegen harter Abschiebepolitik hoch umstritten.
c) Proteste gegen Razzien eskalieren – Trump reagiert mit Militarisierung.

OZD-Erklärungen

Wer ist Donald Trump?
Donald Trump ist seit Januar 2025 erneut Präsident der Vereinigten Staaten. Der Republikaner regiert mit harter Hand, setzt auf eine strikte Einwanderungspolitik und polarisierende Rhetorik. Kritiker werfen ihm vor, die Spaltung der US-Gesellschaft weiter zu vertiefen.

Was ist ICE?
Die „Immigration and Customs Enforcement“ (ICE) ist eine US-Bundesbehörde unter dem Heimatschutzministerium. Sie ist zuständig für Abschiebungen, Grenzkontrollen und die Verfolgung von Verstößen gegen Einwanderungsgesetze. ICE ist umstritten wegen ihrer rigorosen Methoden, darunter Razzien und Einsätze schwer bewaffneter Beamter.

Wer war Charlie Kirk?
Charlie Kirk war ein ultrarechter Aktivist und Gründer der Organisation „Turning Point USA“. Er galt als Sprachrohr Donald Trumps für junge Konservative in den USA. Am 10. September 2025 wurde er bei einem Auftritt an einer Universität in Utah erschossen.

OZD


Alle Angaben ohne Gewähr. 

Titelbild: AFP.