Der Volkswagen-Konzern hat im dritten Quartal 2025 einen Verlust von 1,07 Milliarden Euro eingefahren – der erste Quartalsverlust seit der Corona-Krise. Grund sind vor allem Probleme bei der Sportwagentochter Porsche, die ihre Elektroauto-Strategie zurückfährt und stattdessen wieder stärker auf Verbrenner und Hybridmodelle setzt.
Finanzvorstand Arno Antlitz erklärte, dass neben Wertberichtigungen bei Porsche auch erhöhte Zölle und Anpassungen der Produktstrategie das Ergebnis belasten. Allein Rückstellungen und Abschreibungen im Zusammenhang mit Porsche schlagen mit rund 4,7 Milliarden Euro zu Buche. Zudem wirken sich die schwächere Nachfrage in Europa, der harte Wettbewerb in China und die US-Zölle negativ auf den Konzern aus. Volkswagen geht davon aus, dass die Zölle und Volumeneffekte den Konzern auf Jahresbasis mit bis zu fünf Milliarden Euro belasten könnten.
Trotz der Belastungen stieg der Umsatz im dritten Quartal um 2,3 Prozent auf rund 80,31 Milliarden Euro, getragen von einem leichten Anstieg der weltweiten Fahrzeugverkäufe um ein Prozent. Besonders im Elektrobereich erzielte der Konzern Fortschritte: Jedes vierte Elektroauto in Europa stammt inzwischen aus dem Volkswagen-Konzern, auch wenn die Margen noch niedriger sind.
Die bisherige Jahresprognose hält Volkswagen aufrecht, geht jedoch davon aus, dass ausreichend Halbleiter verfügbar sind – ein kritischer Faktor angesichts der weltweiten Chipengpässe.
Kommentar:
Der Verlust verdeutlicht, wie stark Volkswagen aktuell von globalen Herausforderungen wie Handelszöllen, Chipmangel und strategischen Anpassungen bei Porsche betroffen ist. Trotz der Probleme zeigt der Konzern Fortschritte bei der Elektro-Offensive und steigenden Umsätzen. Ob die Restrukturierungsmaßnahmen langfristig greifen, wird entscheidend für die Stabilisierung der Erträge im kommenden Jahr sein.
OZD
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